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- Zuletzt aktualisiert: 14. Juni 2018
- Erstellt: 18. Mai 2018
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Um elektrisch unabhängiger, im besten Fall autark zu sein, habe ich eine Solaranlage (Photovoltaik) eingebaut. Dazu hatte ich mir bereits vor fast zwei Jahren über das Wohnbusse-Forum zwei Photovoltaik-Module besorgt, die aus einer Testanlage stammten. Dies waren „normale“ Solarmodule, also keine speziell für die „mobile“ Anwendung mit je 175WP, Abmessungen etwa 1,6*0,8m.
Den Einbau habe ich immer wieder verschoben. Entgegen unserer ursprünglichen Planung habe ich einen Absorberkühlschrank eingebaut den wir auch mit Gas betreiben können. Daher sind wir nicht mehr so sehr auf Strom angewiesen, wie bei Einbau eines Kompressorkühlschranks.
Bei meinem Termin bei der GTÜ zur Hu im letzten Jahr fragte ich den Prüfer, wie es in Bezug auf unser H-Kennzeichen mit dem Einbau einer PV-Anlage aussähe. Er sah das recht entspannt und antwortete, dass ich das am besten auf einem Dachgepäckträger realisiere und nicht indem ich die Module auf das Dach klebe. Man könne zwar darüber diskutieren, ob/dass es vor fast dreißig Jahren schon Module gegeben habe, aber auf einem Dachgepäckträger wären die Module Ladung und von daher für ihn in Bezug auf das H-Kennzeichen nicht zu beachten. Auch bei eventuellen anderen Kontrollen sei dieses sicherlich die stressfreiere Lösung.
Als ich ihn fragte, wie er sich so einen Dachgepäckträger vorstelle, meine er, dass er noch einen von einem Lieferwagen auf dem Schrott liegen habe. Den könne ich mir gerne holen und entsprechend umbauen. Das habe ich dann auch gemacht, jedenfalls das Abholen. Ich versuchte dann den Halter umzubauen, habe ihn in mehrere Teile geschnitten um diese, bei Bedarf verlängert oder aber verkürzt wieder zusammen zu bauen. Das alles gefiel mir jedoch nicht so richtig und passte auch nicht wirklich auf das Dach.
Meiner Meinung nach sollte der Dachgepäckträger im Heck liegen, damit man vernünftig dran kommt und nicht irgendwo in der Mitte. Im Heck, passen die beiden Solarpaneele der Länge nach, rechts und links neben die Lüfterhaube. Mit dem geschenkten Dachträger aber nicht. Diesen hätte ich sehr hoch setzen müssen, dass er über den Lüfterpilz kommt. Dabei wäre die Fahrzeughöhe deutlich größer geworden, was ich nicht wollte. Natürlich hätte ich auch an der Stelle des Lüfterpilz den Träger ausschneiden können, das erschien mir allerdings auch etwas blöd.
Weiterhin war meine Idee, zwischen den beiden Modulen eine Trittplatte anzubringen, um dort eine Möglichkeit zu schaffen für die Reinigung der Module das Dach zu betreten. Dafür waren aber die Rohre des Dachträgers zu dünn.
Nach diversen Versuchen, gab ich auf und stellte die Teile des Dachträgers auf Seite.
Ich baute Träger aus 40*20*2mm Rechteckrohr. Ich habe insgesamt vier „Bügel“ angefertigt, von denen zwei vor dem Lüfterpilz und zwei hinter dahinter montiert wurden. So entstand zum einen ein Gepäckträger für die Solarmodule und gleichzeitig eine Möglichkeit zwei Trittplatten oder Befestigungsflächen für Gepäck auf dem Dach zu erzeugen. Diese Trittflächen sind jeweils etwa 40*50cm groß und die beiden vorderen Bügel und die hinteren sind untereinander am Rand der Trittflächen mit Streben verbunden um die Trittflächen von unten zu verstärken. Dieses machte die Montage auf meinem buckeligen Dach nicht wirklich einfacher, da an den vorne jeweils vier (hinten jeweils drei) Stützen der beiden Bügel dann diverse Anpassungen der Auflageflächen nötig waren.
Jeden Bügel einzeln zu montieren wäre deutlich einfacher gewesen, dann hätte ich allerdings für die Trittflächen nicht 2,5*5mm dickes Duettblech aus Alu verwenden können, das hätte dann wohl stärker werden müssen um formstabil beim Betreten zu bleiben. Es hat eben alles seine Vor- und Nachteile.
Am hinten am Fahrzeug montierten Teil des Dachträgers ist hinten zusätzlich noch ein eckiger Rahmen angeschweißt, der an die Dachkante unseres Kiteliners heranragt. Dieses habe ich so gemacht um dort ggf. mal eine feste Leiter installieren zu können, oder aber z.B. meine Teleskopleiter anlegen zu können ohne das Dach zu beschädigen. Die anlegekante hat an beiden Enden jeweils ein kleines „Horn“ um ein seitliches Verrutschen der Leiter vom Bügel zu verhindern.
Beim verschrauben der beiden Teile auf dem Dach habe ich die Auflagen der Träger mit Butyldichtmasse unterlegt, das sollte die Bohrungen dichtmachen. Zusätzlich habe ich von oben noch UV-beständiges Sika über die Ränder der Dichtflächen gezogen und die Schraubenköpfe damit bestrichen, danach alles noch einmal mit Lack in Fahrzeugfarbe überzogen. Mal sehen, wie lange es hält. Ich hätte, so wie viele andere Ausbauer auch versuchen können, die Träger „nur“ auf das Dach zu kleben, allerdings habe ich mich das nicht getraut, ich vertraue dem Lack auf meinem mit Alutafeln belegten Dach nicht so sehr. Was hilft es, wenn der Kleber am Lack hält, dieser sich jedoch vom Blech löst?
Als dann alles trocken war, habe ich die beiden PV-Module mit kleinen Haltewinkeln auf die beiden Trägerteile geschraubt. Vorne habe ich zusätzlich an der Front der PV-Paneele zu den Ecken hin Halteplatten angeschraubt. Diese sollen ein wenig Schutz bei eventuellem Kontakt mit dünnen Ästen für die Solarpaneele geben. Einen wirklichen Schutz, in Form eines Blech, oder eines Bügels montiere ich allerdings nicht. Die Dachdurchführung wird weiter vorne auf das Dach montiert, da ich versuchen werde, durch die vordere „Badezimmer“-Wand mit den Kabeln nach unten in den „Keller“ zu kommen. Die Dachdurchführung ist aus Kunststoff und hat zwei Durchlässe für Kabel, sie wird einfach auf das Dach geklebt, hier wollte ich nicht auch noch schrauben. Um die Kabel vor UV-Strahlung und mechanischen Beschädigungen zu Schützen habe ich sie durch ein Leerrohr nach vorne geführt. Ursprünglich hatte ich vor, einfach Kabelkanal auf das Dach zu kleben. Davon bin ich aber wieder abgekommen, da an dieser dann das Dach auf einer Länge von über einem Meter kein Wasser zur Seite hätte ablaufen können. Daher habe ich Leerrohr verwendet, welches ich mit den dafür vorgesehenen Halteklammern auf das Dach geklebt habe.
Das Loch zum Durchführen der Kabel durch das Dach, habe ich von unten her gebohrt. In dieses Loch, habe ich zum Schutz der Kabel und zum Schutz vor eindringendem Wasser ein passend großes Stück Leerrohr so eingeklebt, dass es nach oben etwa 1cm über das Dach steht. So entsteht ein „Kragen“ an dem Wasser ablaufen kann, anstatt in das Loch einzudringen. Dabei ist es noch möglich die Kabel in einem Radius um die Ecke an die beiden Kabeldurchführungen der Dachdurchführung zu führen und ein abknicken der Kabel zu verhindern. In das zuvor eingeklebt Rohr, habe ich zusätzlich noch das Wellrohr eingezogen, in dem die beiden Kabel in den Keller geführt werden. Mehr kann ich hier, glaube ich nicht machen. Nach Montage der Kabel habe ich den Deckel aufgeklebt.
Den elektrischen Anschluss der PV-Module beschreibe ich hier.
Ganz wichtig vor Arbeiten an den Kabeln der PV-Anlage:
Sofern kein Schalter davor ist um diese auszuschalten, sollte man die PV-Module abdecken, damit sie keinen Strom produzieren! Bei meinen beiden Modulen, welche ich in Reihe geschaltet habe liegen bis zu 75V an, die bei Gleichstrom schon gfefährlich werden können, erst recht, wenn man auf der metallenen Karosserei steht oder kniet.