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- Zuletzt aktualisiert: 19. Januar 2015
- Erstellt: 13. September 2012
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Mittwoch und Donnerstag Abend vergingen mit dem Verschweißen der Löcher im Dach und hinten am Nummernkasten. Da ich mit meinem Schweißgerät bisher nur mehrere Millimeter dicken Baustahl geschweißt habe, muss ich hier erst einmal die Möglichkeiten und Einstellungen ausprobieren. Auch ist es lange her, dass ich Karosseriebleche verschweißt habe. Ich verbringe also mehr Zeit damit, Löcher, die vorher nicht da waren, zu verschließen und Schweißnähte glattzuschleifen, bzw. verbliebene Löcher erneut zu verschweißen.
Außerdem habe ich noch eine zweite und drite Schicht Grundierung, sowie eine Schicht weiß glänzend auf das Dachfenster aufgetragen.
Irgendwann war es dann aber so weit, alle Löcher auf dem Dach waren verschweißt. Nun machte ich mich Donnerstag abend daran, den Fensterrahmen hinten zu erneuern. Ich habe diese Reihenfolge gewählt, weil ich nach dem Austrennen der faulen Stücke am Rahmen hoffe den dahinter liegenden Träger auch noch ordentlich entrosten zu können, bevor der Rahmen, der Lüftungskasten und die Innenverkleidung wieder im Weg sind.
Auch wenn weite Teile noch mit viel Schleifaufwand hinzukriegen wären, entschloss ich mich, den oberen Rand des Fensters großflächig zu entfernen. Das verbliebene Blech erscheint mir sehr dünn, einfaches Aufschweißen der neuen Bleche über die alten Bleche nicht angeraten, da ich hier in den verbleibenden Zwischenraum vermutlich nicht mit Rostschutz hinkomme. Diesen vorher aufzutragen ist auch nicht Erfolg versprechend, er würde beim Einschweißen des neuen Bleches verbrennen.
Also wieder die Gerüstböcke hinter das Auto. So muss ich nicht den R81 dauernd rausfahren, draußen stehen bleiben geht bei dem schlechten Wetter ohne Dachfenster nicht. Die beiden Bohlen auf die Stützen und die Leiter drauf. Fensterrahmen ausmessen und die Blechtafel her. Rauf auf die Bohlen, mit der Reißnadel und der Wasserwaage als Lineal mit ein paar Zentimetern Zugabe angerissen, ausgeschnitten.
Die Breite der oberen Fensterkante ausgemessen und angerissen. Diese Linie nutze ich beim Einspannen des Blechstreifens zwischen zwei Vierkantrohrere als Anlegemarkierung. Die Vierkantrohre ordentlich mit mehreren Schraubzwingen zusammengeschraubt, Markierung überprüft und mit dem Karosseriehammer das Blech sorgfältig in einen 90° Winkel umgedengelt.
So habe ich ein Winkel erhalten, den ich dann an der oberen Fensterkante angehalten habe. Glück gehabt, passt, das Blech zieht sich schon mal gerne beim Umdengeln zwischen den Vierkantrohren raus und dann stimmt das Maß nicht mehr.
An einer Seite des Rahmens das unfertige Winkelblech mit einer Schraubzwinge am Fensterrahmen angelegt und verglichen, die Dichtungsfalz ist noch zu lang. Jetzt kommt der spannende Teil. Die obere Fensterlinie ist dreidimensional gerundet. Quer zur Fahrrichtung verläuft der eingedengelte 90° Knick. Sowohl in Fahrrichtung als auch senkrecht ist die Karosserielinie hier ausgewölbt. Ich muss also nun langsam das Blech an der Karosserie entlangbiegen. Deshalb habe ich die "alte" Fensterkante auch noch nicht herausgetrennt. so habe ich diese zwar "im Weg" aber die Linie ist im Original erhalten und ich kann schon mal "Maß abnehmen". Mit mehreren Schraubzwingen arbeitete ich mich an der Linie entlang. In die Fensterrundungen an beiden Ecken komme ich so nicht rein. Da werde ich ansetzen müssen, das aus einem Teil zu machen ist was für Karosseriebauer, das kann ich nicht. So wie es aussieht kann ich die rechte obere Ecke mit halbwegs guten Gewissen sowieso noch drinlassen, die sieht besser aus als die Linke.
Als das Blech nun grob "saß" die Dichtfalz am Blech entlang auf das neue Blech übertragen. Das Blech losgemacht und die Falz mit ein paar Millimetern Zugabe, das Blech rutscht ja später an die Stelle des alten Blechs gerade angerissen und dort mit der Flex abgeschnitten. Das sieht ganz gut aus und wird sich jetzt hoffentlich aufgrund des geringeren Überstandes nach unten auch noch etwas besser an die Karosserielinie anlegen lassen.
Nachtrag: Ich habe leider viel zu schnell geschweißt, der Rahmen ist durch zu viel Hitze verzogen und ich habe riesen Probleme die Heckscheibe wieder einzubauen. Da hätte ich langsamer arbeiten müssen und wohl mehr hitzeschutzpaste verwenden müssen.
Dann war allerdings Schluß. Morgen geht es weiter, allerdings hoffe ich, dass morgen meine Fensterdichtungen und das Zubehör dafür ankommen. Dann wird erst einmal die Dachluke wieder zusammengesetzt und eingebaut. Anja kann so wenigstens in der nächsten Woche vorne weitermachen und den Teppich verlegen. Durch die lediglich mit einer Plane abgedeckten Dachluke kommt, auch wenn der Bus in der nach vorne offenen Scheune steht, doch schon so einiges an Feuchtigkeit durch den Morgennebel rein. Das hätte dann ein Ende.