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- Zuletzt aktualisiert: 21. Januar 2021
- Erstellt: 10. September 2020
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Der Kupplungseinbau an sich ist eigentlich gar nicht so schwer, wenn man halt vernünftige Arbeitsmöglichkeiten hat! Bei uns entstaden die Probleme genau dadurch. Wir haben auf unebenem Untergrund an der Einfahrt unserer Scheune gearbeitet, ohne Werkstattkran oder eine andere Hebemöglichkeit.
Wir hatten sowohl für den Motor, wie auch für das Getriebe mit Winkelgetriebe jeweils ein Rollbrett gebaut. Für den Motor war das eine alte Euro-Palette mit6 Schwerlastrollen, für das Getriebe eine kleinere Palette, ebenfalls mit Schwerlastrollen. An der Europalette haten wir an der passenden Stelle die Latten rausgesägt, so dass die Ausbuchtung Ölwanne in dem entstandenen Loch lag und der Motr eine größere Auflagefläche hatte und daher stabiler stand.
Das mit den Rollbrettern war eigentlich recht gut, allerdings war der Boden zu uneben, so dass die Bretter trotz Bremsen an den Rollen immmer wieder anfingen wegzurollen und Motor wie auch Getriebe nicht ordentlich zueinander ausgerichtet werden konnten. In derGarage fand sich noch eine 20mm Spanplatte mit fast 2,0 x 1,5 Metern, welche wird unter unseren Einbauplatz legten und mit Brettern dann auch direkt so gut es ging waagerecht ausrichteten. Jetzt ließ es sich schon etwas besser arbeiten.
Beim Einbau des Kupplung hat man zwei Arbeitsstellen, einmal am Motor und einmal in der Getriebeglocke. Am Motor muss die Kupplungsscheibe und die Kupplungsdruckplatte mit dem Gehäuse an der Schwungscheibe des Motors befestigt werden. Vorher die Schwungscheibe gut entfetten und ggf. mit feinem Schmirgel ein wenig aufrauhen. Beim ansetzen der Kupplungsscheibe ist ein Zentrierdorn eine gute Sache, dieser stellt sicher, daß die Scheibe nicht verrutscht und die Getriebewelle hinterher richtig eingesetzt werden kann. Den Zentrierdorn hatte ich natürlich nicht, also musste ich mir einen anfertigen. Einen alten Besenstiel mit in etwa passenden Durchmesser gesucht und meinen Sohn gebeten mir diesen vorne auf den Innendurchmesser des Lagers in der Schwungscheibe herunter zu drechseln. Dann den Rest auf den Durchmesser der Getriebewelle runtergedrechselt. Wer eine Dreh-/Drechselbank hat kann das recht einfach auch mit verschiedenen Materialien machen,die Maße sind einfach an der Getriebewelle abzunehmen. Wer derartige Maschinen nicht hat, kann ggf. mit (Schnitz)-Messer das Stück bearbeiten, dem Schleifstein, dem Winkelschleifer... Das Ergebnis muss nicht super maßhaltig zu sein, wichtig ist, dass der Dorn wenigstens ungefähr die Reibscheibe der Kupplung zentriert und hält, so dass man ohne weitere zwei Hände die Druckscheibe mit Gehäuse aufsetzen kann. Wer natürlich ausreichend Hände (Eigene oder Fremde) zur Verfügung hat, kann es natürlich auch ohne Dorn probieren. Reibscheibe in Position bringen, Druckscheibe mit Gehäuse aufsetzen und Schrauben ansetzten, diese leicht andrehen und Position von Schwungscheibe, Reibscheibe und Druckplatte zueinander kontrollieren. Wenn alles passt die Schrauben festdrehen. Ich habe vorher die Schrauben noch mit mittelfestem Sicherungskleber versehen.
Wenn hier alles erledigt ist, geht es an die Kupplungsglocke. Diese sollte vorher gereinigt sein, nicht das von hier wieder Öl auf die Kupplung kommt. Dann den Ausrückhebel an der Lagerkugel fetten und wieder richtig aufsetzen. Das Ausrücklager ggf. fetten und korrekt am Ausrückhebel befestigen.
Wenn an diesen beiden Baustellen alles sitzt und passt, muß die Kupplungsklocke wieder am Motorblock befestigt werden, vorher den Zentrierdorn entfernen. Der Punkt bei dieser Arbeit ist es, die Getriebewelle durch den Kupplungsdeckel, die Druckscheibe und die Reibscheibe richtig wieder in das Lagerder Schwungscheibe zu bekommen. Das Ganze ohne die Welle zu verkanten oder die Reibscheibe zu verschieben. Dabei muss auch noch die Verzahnung auf der Reibscheibe in die der Getriebewelle rutschen! Also vorsichtig die Teile zusammenbringen.
Die Löcher für die Schrauben müssen natürlich auch noch fluchten.Hört sich leicht an, ist es eigentlich auch, wenn man die am Anfang angesprochenen guten Arbeitsbedingungen hat. Mit Rollbrettern auf unebenem und schrägen Boden istdas alles nicht der große Spaß. Daher hab ich von dieser Aktion auch keine weiteren Bilder, es hat mir auch so schon wirklich gereicht. Wir haben mehrere Anläufe gebraucht, die Welle und das Gehäuse richtig zu positionieren, das Gehäuse mit Brettern und Keilen unterbaut, angehoben, dabei die Reibscheibe verschoben, alles wieder getrennt, die Reibscheibe neu ausgerichtet.....
Der Einbau der Motor-Getriebeeinheit erfolgt dann in logisch umgekehrter Reihenfolge des Ausbaus. Natürlich lief auch das nicht so ganz glatt, aber ich mag hier das nicht alles durchkauen.