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- Zuletzt aktualisiert: 25. Mai 2018
- Erstellt: 25. September 2017
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Da ich meine Berichte hier nicht in jeden einzelnen Tag aufdröseln kann und will, manchmal hatte ich abends nur wenig Zeit oder andere Dinge getan, wie aufräumen, hier eine Zusammenfassung der weiteren Arbeiten an der Trockentrenntoilette.
Nachdem ich die Schnittkanten der Deckelplatte am Tag zuvor mit Ovatol versiegelt hatte, begann ich, die Platte einzusetzen, bzw. die Tragekonstruktion dafür zu bauen. An den beiden Seitenwänden und der Rückwand war dieses recht einfach, da wurde Latten auf die Wände geschraubt. Als Höhe für die Oberkante der Deckelplatte habe ich 42cm gewählt, das ist in etwa so hoch wie das Porta Potti, welches Joshua recht gut „erklettern“ kann, da sollte er auch auf den Toilettensitz kommen, der etwa 3cm höher ist.
Urinabscheider anschrauben, dieses habe ich direkt durch den Rand des Abscheiders gemacht und nicht mit einer „Schiene“, der Hersteller gibt beide Möglichkeiten an.
Doch wie Positionieren? In der Anleitung steht in einer Zeichnung ein Abstand von min. 80mm vom vorderen Rand des Abscheiders zum Toilettenbrillenrand. Dann liegt der Rand des Abscheiders unter dem Ausschnitt in der Deckelplatte, ist als 2cm vom Toilettenbrillenrand überdeckt. Sieht ganz gut aus, aber dann steht der hintere Steg des Abscheiders ziemlich in der Mitte? Passt das so, wie sieht das mit Kindern aus, passen die da drauf, oder geht das dann hinten daneben? Joshi konnte ich nicht auf den Thron heben, da dieser noch nicht fest ist, auf einen Sitzverkleinerer für Kinder passt der aber auch nicht mehr drauf. Doch etwas mehr nach vorne mit dem Abscheider? Dann wäre ich unterhalb der 80mm, aber das Loch hinten größer. Sieht auch nicht schlecht aus, bleibt mal so. Aber wo kommt dann der Tank hin?
Also geht es weiter mit dem Ausprobieren. Wie kann ich wo den Auffangbehälter für die „Feststoffe“ und den Tank für den Urin unterbringen. In verschiedenen Berichte habe ich gelesen, dass die meisten ein 20l Eimer für den Kot verwenden und einen 20l Tank. Das bekomme ich hier alles nicht unter, die beiden Versorgungsschächte an der Seite bzw. hinten nehmen mir dafür zu viel Platz weg, hinten 10cm und an der Seite 15cm. Die Idee die ich dann recht lange ausgebrütet habe, fast den gesamten Samstag war, einen 20l Tank unten im Keller unterhalb der Toilette aufzustellen und mittels fester Verrohrung in den Keller zu kommen und dort mit einem Schlauch in den Tank.
Der Tank hätte dann vor meiner „Elektroecke“ gestanden, also dort wo der Stromzähler, der Landstromanschluss und meine Schalter für Ladegeräte und Steckdosen liegen. Würde mir zwar recht viel Platz oben unter der Toilettenkiste schaffen, aber hier unten war das ganze suboptimal. Als ich dann durch eine dünne Bohrung feststellen musste, dass die Leitungsführung richtig blöd würde, suchte ich andere Lösungen. 20l Tank würde zwar recht lange „reichen“ war aber auch schlecht zu tragen, vor allem mit kaputten Bandscheiben, doch 10l Kanister und ggf. die Möglichkeit mit einem zweiten Tank/Kanister zu arbeiten und den vollen zwischen zu lagern?
Kanister habe ich genug, also einen rausgesucht und unter den Urinabscheider gestellt, passt, nahezu perfekt. Der Ablauf des Abscheiders passt genau in den Kanister und die Höhe ist ebenfalls passend. Die vordere Abdeckung der Toilettenkiste passt aber nicht, sie steht etwa 2cm über, genau die 2 cm, um welche ich den Urinabscheider nach vorne geschoben habe. Also diesen wieder auf Startposition! Der vordere Deckel würde ggf. immer noch etwas stramm werden, da der Kanister noch ein wenig vorsteht, aber das sollte machbar sein.
Der Kanister muss quer stehen, damit ich hinten noch Platz für den Eimer, Kasten oder was auch immer habe. Dass ich hier etwas Passendes finde, davon habe ich mich eh schon gedanklich verabschiedet, da werde ich etwas bauen müssen, hier fehlen die 10cm hinten wirklich deutlich. Gut, also den Urinabscheider tatsächlich wieder in der alten Position einbauen.
Dann geht es an die Kiste/Eimer für die festen Bestandteile. Ich habe hinter dem Kanister nur noch 18cm. Eimer fallen aus, alle Kanister, die, bei abgeschnittenem Deckel passend könnten haben max. 5l Inhalt, also sinnlos. Kiste selbstbauen ist angesagt.
Wie groß kann die Kiste also werden? 20l Volumen scheinen in Ordnung, wenn die anderen Erbauer dieses Maß nehmen. Das wären bei 16cm Tiefe (Innen) und einer Randhöhe von 35cm (irgendwie will ich da ja auch noch ein Klappenmechanismus draufmachen) eine Breite von etwa 40cm. Siebdruckplattenreste gesucht, waren alle zu klein, zwei Viertelplatten habe ich noch, die brauche ich aber sicher für die restlichen Verkleidungsteile der Kiste, also nehme ich die wasserfest verleimte Spanplatte, keine Leichtgewichtswunder aber egal. Der Kasten wird ja nicht herumgeschleppt, der Sack wird alleine entnommen. Der Kasten ist schnell gebaut und passt auch relativ gut. Leider muss er etwas nach hinten gekippt stehen, damit er hinter den Urinabscheider passt, da zwischen dem Kasten und dem Kanal an der Rückwand das Stromkabel für den Lüfter rauskommt.
Egal, ich verstehe das hier sowieso eher als Prototyp. Ich muss bis Donnerstag fertig sein, wenn sich das Prinzip gewährt, kann ich einen Kasten recht schnell neu bauen, ggf. sogar aus Blech, damit würde ich dann sogar noch ein wenig mehr Volumen erreichen sowie eine größere Trefferfläche durch schmalere Ränder.
Lange habe ich an einem Verschlussmechanismus rumgerätselt, aber alle Lösungen, welche ich mir ausgedacht habe, sind an den Platzverhältnissen gescheitert. Eigentlich wollte ich eine drehbare Platte dazu nutzen, um den ganzen Toilettenkasten nach oben hin zu verschließen. Eine andere Lösung wäre ein seitliches einschieben, aber dann müsste ich einen Schiebemechanismus bauen, der 20-25cm lang ist. So einen langen seitlichen Schlitz wollte ich dann doch nicht in den Deckel machen. Also, wie bei einer Version, die im Wohnmobilforum vorgestellt wurde, den Kasten verschließen. Allerdings die schnelle Version, Deckel zum drauflegen. Stichwort: Donnerstag fertig sein und Prototyp.
Aber eigentlich soll es ja gar nicht stinken, wir werden sehen. Ich habe jetzt einen Rahmen gebaut, der den Kasten außerhalb der Toilettenbrillenöffnung abdeckt. Die darin vorhandene Öffnung wird mit einem Deckel verschlossen, den man nach Anheben der kompletten Toilettenbrille an einem kleinen Knauf abheben und beiseite legen kann. Umständlich, aber ist jetzt erst einmal so. Diese Aktion hier mit der Mechanik hat mich fast einen weiteren halben Tag gekostet.
Aber der Deckel auf der Kiste ist eigentlich auch doof. Angeblich soll es bei der ganzen Trockentrennaktion darum gehen, dass der Kot trocknet und dann nicht mehr stinkt. Im Gegensatz zur Komposttoilette, wo ein (meist) Kokossubstrat mit Wasser als Erstansatz in die Toilette gefüllt wird und dann alles verrührt und kompostiert werden soll. Genau das Trocknen verhindert der Deckel, mal sehen.
Dann noch mal eben!? einen Dachkamin und ein Entlüftungsrohr eingebaut, ich habe noch Reste vom Truma Warmluftrohr, das hängt erst einmal unverkleidet in der Ecke, das kann später noch schön werden. Lüfter dazu, Strom habe ich ja vorgesehen? Ja, besser scheint das zu sein, die Angst das es hinterher stinkt ist ja irgendwie immer vorhanden, auch wenn alle Erfahrungsberichte besagen, dass sie den Lüfter nicht brauchen oder gar nicht angeschlossen haben.
24V PC-Lüfter bestellt, soll am Mittwoch da sein, Schalter dazu, dann sollte das reichen.
So, der Kasten und der Kanister passen in den Hohlraum in der Toilettenkiste. Aber wie bekomme ich das alles geleert? Die gesamte Deckelplatte anheben? Nein, das wird zu schwer. Also einen Ausschnitt anheben, wird wohl die Lösung sein. Kurz entschlossen habe ich den Teil unter die Toilettenbrille herausgeschnitten. Die Maße habe ich schnell festgelegt. Hinten auf den Versorgungskanal setze ich eine Siebdruckplatte so ein, dass sich hier die Deckelplatte, die fest eingebaut wird, abstützt. In dem Bereich befindet sich die Verschraubung des Toilettendeckels und der Brille, hier liegt das meiste Gewicht auf. Der Schutz darunter ist so stabil gebaut, da kann ich mich draufstellen, der hält das aus. Gleiches passiert an der Seite der Toilette, welche zur Fahrzeugaußenwand zeigt. Hier wird allerdings die Leiste an der Wand wieder entfernt. Eine Siebdruckplatte kommt auf den Versorgungsschacht und trägt den festen Teil der Deckelplatte. Die Oberseite des Schachtes wird wieder hier Ablage für Reinigungsmittel, Toilettenpapier….
Die Klappe wird etwas breiter als die Toilettenbrille und auf Streifen aus 18mm Multiplex aufgelegt, welche ich auf den äußeren, feststehenden Teil aufschraube.
Dann noch vorne eine Querverstrebung, auf der der vordere Rand der Klappe aufliegt, ebenfalls 18mm MPX. Diese Strebe muss ich noch etwas aussägen, damit das Rohr des Urinabscheiders sich beim Hochklappen hier vorbei bewegen kann.
Die vordere Kante der Toilettenkiste ist seitlich leicht abgeschrägt, weil sie sonst in die Toilettentür ragt, an die Ecke vorne kommt eine senkrechte Strebe, welche den Rand abstützt. Alles recht schnell gemacht.
Jetzt noch eine Frontverkleidung. Diese muss ebenfalls zu öffnen sein, denn ich bekomme den Kanister nicht nach oben raus, wenn die Klappe auf ist. Der Sack aus der Kiste geht raus, aber der Kanister nur, wenn der Kasten raus ist, und der geht nicht raus, weil sonst der Ausschnitt im Deckel breiter sein müsste. Außerdem ist es Schwachsinn den Kasten auszubauen, der Kanister ist wohl deutlich häufiger zu entleeren als der Kasten hinten.
Die Frontverkleidung will ich auf beiden Seiten, also der Geraden und der Abgeschrägten beweglich machen. Aus der größeren geraden Klappe kann ich, nach leichtem Anheben der Deckelklappe den Kanister herausziehen. Da kommt dann der Deckel drauf und dieser kann entsorgt werden. Alternativ, kann ich den vollen Kanister aber auch in den kleineren, abgeschrägten Teil stellen, nachdem ich dort den Ersatzkanister herausgenommen habe. Oder aber ich bringe in dem kleineren Teil das Einstreumaterial unter, mal sehen. Die beiden zugeschnittenen Teile mit Scharnieren befestigt und mit Pushlocks verschließbar gemacht.
Soweit ist jetzt fast alles fertig, der Lüfter fehlt noch, aber den braucht man ja wohl doch nicht. Soll ich die Unterseite des Toilettensitzes und des Deckels noch mit Schaumstoffdichtung abdichten?
Nein, mach ich erst einmal nicht, ich teste das Ganze jetzt einfach, Anja ist sowieso nicht da und bis die wieder da ist, ist selbst bei einem Misserfolg alles wieder ausgelüftet. Den Müllsack, den ich in Ermangelung kompostierbarer Beutel verwendet habe, habe ich etwa 2cm hoch mit Spänen von Lutz Drechselbank gefüllt. Diese Späne sollen das Trocknen des Kot beschleunigen. Manche verwenden Rindenmulch, ggf. ist das eine Idee, da dieser selbst einen gewissen Eigengeruch hat, was die Späne hier nicht haben. Vielleicht wäre auch Katzenstreu geeignet, die haben Geruchsbindende mittel drin, wären aber ggf. nicht mehr kompostierbar, was ich aber wohl sowieso nicht tun werde. Mal sehen, was der Test bringt.
Der Test war auch ohne Lüfter und Abdichtung der kompletten Toilettenbrille und auch ohne Deckel auf der Kiste recht erfolgreich. Natürlich riecht man unmittelbar nach dem Toilettengang etwas, das tut es zuhause aber auch! Wenn man danach nicht die Toilettentür schließt, riecht es im ganzen Haus! Auch die Benutzung des Porta Potti riecht, sowohl nach Kot und nach der Chemie (auch nicht wirklich Blumenduft), selbst wenn man die angeblich umweltfreundlicheren „grünen“ Produkte der Toilettenhersteller benutzt.
Ich muss zugeben, das Bad riecht etwas anders als sonst, ich kann aber nicht sagen wonach. Ich habe nach der ersten Benutzung des Urinabscheiders diesen mit Desinfektionsspray eingesprüht, ich weiß nicht, ob es das ist. Es ist definitiv kein Kotgeruch, aber auch kein Holz, Siebdruckplatte? Ich habe hier eine Andere verwendet, nicht von „meinem“ Schreiner, sondern vom Baumarkt. Andererseits roch sonst das Bad permanent nach den Chemikalien für die Toilette, also entweder der Flüssigkeit für den Tank oder aber der Spülflüssigkeit.
Nach mittlerweile zwei Benutzungen der Toilette an zwei aufeinanderfolgenden Tagen, muss ich sagen, dass es bisher zu funktionieren scheint. Falls Anja Bedenken hat, machen wir den Deckel auf den Kasten, dann kann es nicht mehr riechen, wenigstens so lange der geschlossen ist. Ich werde vielleicht auch noch Dichtschaumstoff unter die Toilettenbrille und den Deckel machen und Mittwoch den Lüfter mit Schalter einbauen. Anja hat eine gewisse Angst, dass es stinken könnte. Aber selbst das wäre kein Problem, wir sind am Wochenende auf einem Drachenfest, also in der Zivilisation. Falls es stinken sollte, wird unmittelbar nach dem Toilettengang der Beutel aus dem Eimer genommen, verknotet du in den nächsten Mülleimer geworfen, macht man mit Windeln ja auch. Wichtig ist nur, damit der Urin nicht zu stinken beginnt, das man in den Kanister kein Wasser einfüllt. Dieses soll erst in Verbindung mit dem Urin den bekannten Bahnhofsklogeruch erzeugen. Das habe ich nicht getestet, aber ich kann nur sagen, dass nach zwei Tagen der Urin im Kanister nicht riecht.
Aufgrund des, weiter oben beschriebenen, verbliebenem Geruchs, werde ich in den Sack beim nächsten Test Rindenmulch werfen, ggf. ist der Geruch dann im Bad angenehmer, wo immer der herkommen mag. Was nicht heißen soll, dass das Bad stinkt, es riecht nur anders als vorher, aber ggf. bin ich zu sehr damit beschäftigt etwas riechen zu wollen. Joshi war mehrfach im Bus und auch im Bad und hat nichts gesagt, ihm ist vermutlich nichts aufgefallen. Mal sehen, was Anja sagt.