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- Zuletzt aktualisiert: 25. Mai 2018
- Erstellt: 20. September 2017
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Heute habe ich damit begonnen die Trockentrenntoilette zu bauen, denn der Trenneinsatz aus GB ist nach etwa 10 Tagen Lieferzeit angekommen, Kosten 42€.
Die Toilettenbrille habe ich mir schon letzte Woche bei Obi besorgt für 10€. Das war die Billigste, die ich bekommen konnte. In einem youtube-Video, das durch verschiedene Foren geistert, wurde beschrieben, das man einen Echtholz-Sitz verwenden soll, u.a. vermutlich weil man die Brille hinten abschneiden und dort die einfachen üblichen Blechscharniere dran machen soll. Danach wird die Brille einfach auf den Deckel des „Toilettenkastens“ aufgeschraubt, ggf. noch abgedichtet.
Kann ich alles verstehen, Echtholz vor allem auch dann, wenn man die Toilette „outdoor“ also im Gartenhäuschen oder Plumpsklo verwenden will, wo ohne Heizung doch ggf. die Feuchtigkeitsbelastung höher wird und Spannplattenkerne aufquellen.
Das direkte Festschrauben der Toilettenbrille auf dem Toilettenkasten macht an einem solchen Fall sicherlich auf Sinn, wenn man befürchten muss, dass sich Insekten und anderes Ungeziefer da sonst drunter her machen.
Für unsere Zwecke sehe ich das allerdings als nicht so wichtig an. Ich habe vor, testweise, die Toilettenbrille mit den originalen, wenn auch bei diesem Billigteil, recht wackeligen Befestigungsscharnieren auf dem Toilettenkasten zu befestigen. Ich habe dann zwar einen gewissen Abstand zwischen Toilettenkasten und unterem Rand der Toilettenbrille, aber dort kann ich falls nötig, Dichtband einzukleben. Mir kommt es vor allem darauf an, die Toilettenbrille wie gewohnt anheben und rundum reinigen zu können. Falls das sich alles als ungeeignet erweisen sollte, nehme ich halt was anders, habe aber nicht so viel Geld versenkt.
Wenn ich dort unten eine Dichtung anbringen muss, so muss ich dieses dann auch zwischen Deckel und unterem Toilettenbrillen Teil tun, aber wie geschrieben habe ich das eigentlich nicht vor. Stattdessen möchte ich einen Schieber verbauen, der den Fäkalienbehälter abdeckt. Die Idee dahinter ist zum Einen, dass es „angenehmer“ ist auf einen „Deckel“ zu schauen, als in den möglicherweise halb gefüllten Eimer, zum anderen ist es, gerade für Joshi, dann nicht so ein tiefes dunkles Loch über dem er sitzt, wo er ggf. das Gefühl hat hineinzurutschen.
Auch wenn ich nicht ganz schlecht im techn. Zeichnen bin, habe ich mir nur rein theoretische Gedanken über den Bau der Toilette gemacht und werde den Rest am Objekt direkt machen. Ich muss das was ich plane sehen und fühlen, da hilft mir ein Blatt mit einer Zeichnung nicht wirklich viel, außer für grobe Abschätzungen.
Angefangen habe ich damit, mir Gedanken über die Höhe der Sitzfläche zu machen, Joshi sollte da gut und sicher drauf kommen. Da er mit dem Porta Potti gut hinkommt, welches, was ich auch nicht geglaubt habe, fast so hoch wie eine normale Toilette ist (sieht irgendwie niedriger aus), kann ich auf eine Höhe von etwa 40cm gehen. Das passt mir recht gut, da die an der Außenseite des Bades und an der Rückwand (der fertigen Toilette) Heizungs- und Elektrokanäle mit fast 30cm herlaufen. So kann ich von der Höhe darüber her gehen, erhöhe den nutzbaren Platz in der Toilette und gewinne auch noch ein wenig Platz für meinen Verschlussschieber, den ich dann über den Heizungskanal bringen kann.
Um mir das besser vorstellen zu können, habe ich als Erstes ein Stück Siebdruckplatte für die Oberseite des Kastens zurechtgeschnitten. Und zwar so, dass der Toilettendeckel mit ein wenig Platz nach hinten, ca. 20mm da drauf passt und dann vorne bündig abschließt. Für den Urinabscheider soll bis zur vorderen Kante der Toilettenbrille min. 80mm bleiben, die erreiche ich schon durch die Breite der Toilettenbrille, sollte also reichen.
Als die Platte zugeschnitten war, kurzer Test ob sie auch hineinpasst, funktioniert, allerdings muss ich hier später noch die eine Seite etwas ausschneiden, denn sie steht in die Toilettentür hinein, was aber nicht weiter schlimm ist. Ich habe mir auf der Oberseite der Platte die Kante des Türrahmens markiert, wenn ich alles positioniert habe, werde ich mir überlegen, ob ich hier abrunde oder ggf. eine Schräge anfertige. Irgendwo dort wolle ich ursprünglich noch einen Behälter für das Einstreumaterial unterbringen, mal sehen.
Als nächstes habe ich mir die Maße meiner Versorgungsschächte an den Wänden auf die Platte mit Folienstift übertragen. Die Positionierung der Toilettenbrille und damit des Ausschnittes hat etwas länger gedauert, weil ich ursprünglich davon ausgegangen bin, dass ich den Schieber direkt unter der Toilettenbrille anbringe. Das erschien schwierig, denn die Rückseite des Urinabscheiders ist nicht bis nach oben an den Rand hochgezogen, sondern es sind noch etwa 50mm frei. Da ich keinen Grund erkennen konnte, wollte ich den Rand einfach durch ankleben von einer Platte erhöhen. Allerdings nur etwa auf halbe Höhe, da ich mir nicht über den Sinn dieser Bauart im Klaren bin.
Die Rückseite des Urinabscheiders, also da wo ich die Platte eingesetzt habe, ist gerade, daher dachte ich zunächst, dass ich die Verschlussklappe seitlich verschieben, und nicht wie geplant, drehen könnte. Also ließ ich entsprechend mehr Platz zur Außenwand um den Schieber dort hingleiten zu lassen.
Bevor ich aber so weit kam, musste ich mir erst einmal einen Überblick verschaffen, wie viel Platz ich unterhalb der Konstruktion haben würde. Die meisten Toiletten dieses Typs verfügen über einen Eimer, meist wohl so um die 20l. So einen hatte ich nicht, also stellt ich mal einen ovalen 15l Farbeimer auf die Platte und musste feststellen, dass ich da gar nicht genug Platz haben würde. Die Versorgungskanäle auf den beiden Seiten der Toilette nahmen mir reichlich Platz weg. Ein kleinerer Eimer hätte es natürlich auch getan, aber der wäre dann recht klein geworden und irgendwo muss auch noch der Urintank hin. Diesen wollte ich eigentlich ebenfalls im Toilettenkasten unterbringen und nicht um Keller. Da war schnell der Plan gefasst, an Stelle eines Eimers einen selbst gebauten Kasten unterzustellen, der die Ecken hinten im Toilettenkasten ausnutzt und vorne ggf. eine Aussparung für den Tank hat. Das muss ich mir aber dann ansehen, wenn ich die Öffnung für die Toilettenbrille im Brett festgelegt und ausgeschnitten habe. Zur Not wird der Kasten dann von der Grundfläche her klein aber relativ hoch. Wichtig ist ja nur, dass man von oben zuverlässig trifft und irgendwie einen Beutel/Sack gut da rein und wieder heraus bekommt.
Dabei kam mir dann auch die Idee, die Abdeckung nicht unmittelbar unter den Deckel hinter den Urinabscheider zu verbauen, sondern ggf. mal zu probieren, ob es sich nicht platzsparender und einfacher regeln lässt, wenn ich den Deckel direkt über der Öffnung des eigentlichen Auffangbehälters unterbringe. Aber auch das muss ich später noch einmal überlegen, wenn ich die Konstruktion des Kastens angehe. Ich habe jetzt auf jeden Fall den Toilettendeckel so positioniert, dass beide Verschlussmöglichkeiten machbar sind. Der Toilettendeckel liegt so recht mittig auf der Kastenoberseite, so dass nach beiden Seiten noch bequem viel Bewegungsraum bleibt.
Den Deckel also aufgelegt und am Innenrand entlang eine Linie gezogen. Im Abstand von 20mm eine Weitere, das wird die Markierung für den Ausschnitt. Darüber habe ich nicht so sehr nachgedacht, sondern es von anderen Anleitungen einfach übernommen. Da die siebdruckplatte ein wenig „aufträgt“ wird dieses in jedem Fall verhindern, dass jemand gegen die platte pinkelt.
Mit der Stichsäge den Ausschnitt gemacht und angeschliffen. Mittlerweile war es fast 20.30Uhr und draußen zu dunkel um weiter zu arbeiten. Damit ich morgen dann sofort weiter arbeiten kann, habe ich die Schnittkanten an der Deckeloberseite vorsorglich mit Ovatrol eingestrichen um sie wasserdicht zu machen. Dann kann ich morgen direkt loslegen und den Urinabscheider anschrauben.