druckluft

Ich muss echt bescheuert gewesen sein, als ich auf die Idee kam, das obere, große Fenster in der vorderen Einstiegstür vom Kiteliner auszutauschen. Und das drei Wochen vor Ende August, wo es eigentlich darum ging, den R81 für die HU fertig zu machen. Gut, das Fenster war schon ziemlich blind und der Außenspiegel je nach Lichtverhältnissen schlecht zu erkennen, aber wer fährt schon dauernd rückwärts... da war das Fenster in der Tür, welche ich von Martin bekommen hatte, deutlich besser. Aber wer keine Arbeit hat, macht sich welche.

TuerrahmenAlso Fenster "mal eben" ausgebaut. Dabei den Alurahmen direkt mit raus, der war in Wagenfarbe lackiert, der an der Fahrertür war allerdings glänzend. Also raus damit und Lack runter machen und den Rahmen mal eben poliert, dachte ich zumindest.... hat dann deutlich länger gedauert, die Schrauben waren total vergammelt, die Farbe nur sehr mühsam runterzuschleifen.
Was tun mit der Fensterdichtung, die sah schlimm aus? Testweise vorsichtig mit 120 Schmirgelpapier nass die Gummidichtung bearbeitet, so dass das ganze Moos, welches sich darauf angesammelt hatte runter ging und dann die Oberfläche glatt geschliffen. Das sah einigermaßen gut aus, noch mit Gummipflege drüber - gar nicht so schlecht. Das läßt sich so nochmal einbauen.

Halter obenDas Fenster war total hinüber, also erst einmal auf Seite gestellt, ggf. kann man das ja nochmal irgendwann aufarbeiten lassen. Das Fenster aus Martin Tür sah da schon besser aus. Der Rahmen war zwar ganz offensichtlich auch kurz davor richtig Luft zu ziehen und die Beschichtung ging an den Rändern deutlich erkennbar ab, aber besser als das vorherige Fenster. Also das Fenster sauber gemacht und eine Lage Aluklebeband auf den Rand geklebt. Vielleicht hält dieses das Fenster ja noch etwas länger zusammen.   

Das andere, untere Fenster behandelte ich genauso, das hatte ich ja leider nur einmal, der R80 hatte nur ein Fenster in der Tür.

Dann begann ich den Reste der Tür zu zerlegen. Leider hatte sich beim Ausbau auch das obere Drehlager der Tür zerlegt, es war völlig eingelaufen und fiel auseinander, auch der Halter ging nicht ordentlich ab, eine Schraube mußte ich ausbohren.

Die Türdichtung raus, diese bestand mittlerweile aus mehreren, meist kaputten Teilen, welche ich mit den Teilen aus der R80 Tür wieder so halbwegs komplettieren wollte.

originale SchloesserAls nächstes habe ich die originalen Schlösser aus dem Rahmen gezogen, es stellte sich dabei heraus, dass von einem der Schild abgebrochen war, kein Wunder das es sich nicht schließen liess, es war zu weit in die Tür geruscht. 

Tuerbleche, Rückseite

Stelle am Türblatt wo vorher die Tuerbleche saßen


Dann kamen die Abus Türschlösser, welche nachträglich montiert worden waren, dran. Auch die beiden Bleche, welche darunter montiert waren, löste ich, die Blindnieten, welche hier reichlich verwendet worden waren, wollte ich nicht mehr haben.

Tür ohne LackDen Lack und die Spachtelmasse abzuschleifen, das war eine Scheißarbeit, ich hatte nicht gedacht, das die Tür darunter so dermaßen zerbeult war. Aber es sollte nun mal alles runter, ich hatte zu oft erlebt, dass die Grundierung die darunter befindliche Spachtelmasse oder Lackreste angelöst hatte und ich alles noch einmal herunter schleifen musste. Das wollte ich auf jeden Fall verhindern. Also, alles muss raus, ähh runter.

Außerdem hatte ich immer wieder gelesen, dass man zuerst grundieren sollte, bevor man spachtelt, aber, ach Shit, ich hatte gar keine Grundierung, meine war für Alu nicht geeignet, die R81 Tür war komplett aus Alu. Also zum Teilehandel meines Vertrauens und extra dreimal nachgefragt ob die auch für Alu geeignet ist, "ja ist sie" sprühen konnte man die nicht, aber ich wollte nicht warten. Es kam wie es kommen mußte, es ging nicht auf Alu, die Farbe verlief nicht. Warum sie nicht verlief war schnell herausgefunden, Tante google gab schnell die Antowrt, nicht für Alu geeignet. Einen Tag umsonst gearbeitet Also wieder hinfahren, andere Grundierung kaufen. Habe mich dann für den MIPA Grundier-Filler entschieden. Aber bevor ich loslegen konnte mit grundieren, alles wieder runterschleifen. Wieder ein Tag futsch.

Tür zum grundieren aufgehängtDann war es so weit. Die Tür aufgehängt, alles vorbereitet. Grundierung und Härter gemischt, Kompressor gefüllt, es geht los.

Ein wenig rumexperimentiert, DER Lackierer bin ich nicht, aber das Ergebnis sieht garnicht so schlecht aus, ist halt Grundierung und wird ja auch noch gespachtelt. So, jetzt warten, braucht 24 Stunden zum Trocknen.  Morgen geht es weiter!

Ihr könnt es euch denken, tat es natürlich nicht, denn sonst bräuchte man ja nicht die - dreifache Zeit, genau.

Also ich in die Scheune kam und vorsichtig die Tür betastete, war die Grundierung noch klebrig! Ich hatte richtig angemischt, 200ml Grundierung, 100ml Härter, alles verrührt und aufgesprüht. Egal, jetzt nicht Ursachenforschung sondern - Gegenmaßnahmen. Naja, es waren keine 20°C sondern eher 16-17°C, aber ob das so viel ausmacht? Es war auch leicht regnerisch, daher war die Scheunentür geschlossen geblieben. Das es nichts bringt die Tür zu erwärmen war mir klar, hatte ich alles gelesen, aber vielleicht konnte die Tür tatsächlich nicht ausreichend lüften? Also Tor auf durchgelüftet und - was anderes gemacht, Zeit nutzen, ich mußte ja nun mindestens mal bis zum nächsten Tag warten. Da sollte es auch wieder trocken und wärmer werden.

Noch ein Tag verloren und die Tür nachmittags, also nach 48 Stunden, klebte natürlich immernoch! Also mal an den Computer setzen und recherchiert. Also, mit Fön erwärmen, bringt nichts, Wärme ist zwar nicht unwichtig für die Reaktion von Grundierung und Härter, aber man soll nicht aufheizen. Das Einzige was ich fand, was es sein konnte, war, dass ich doch nicht richtig gemischt hatte. Im Internet fand ich dann auch da Datenblatt zum Grundier-Filler. Dort stand, dass man nach dem Anrühren 15min das Ganze stehen lassen sollte. War das der Grund? Vermutlich, ich habe aber nicht wirklich die 100% Ahnung!
Ich habe mich später immer an die Anleitung gehalten und die 15 min gewartet, den gleichen Meßbecher genutzt und war gleich sorgfälltig, mir ist dieses nicht wieder vorgekommen.

Das behob aber nicht mein Problem. In einem Forum fand ich, auf ein ähnliches Problem den Ratschlag, einfach eine neue Schicht überzulackieren, diese ggf. mit ein wenig mehr Härter anzumischen. Der Härte würde dann vielleicht mit dem Lack der unteren Schicht reagieren und diese ebenfalls zum Aushärten bringen. Egal, ausprobieren. Hörte sich für mich als Lackieranfänger garnicht so unsinnig an und runterschleifen konnte ich später immernoch. Also los, anmischen, warten, los. Und wieder warten. Und tatsächlich, am nächsten Nachmittag war, wenigstens soweit ich das fühlen konnte die Oberfläche trocken. Vorsichtig an einer Stelle angeschliffen, schien alles durchgetrocknet zu sein, Glück gehabt, also Spachtelmasse her.

gespachtelte TürUnd nun ging das Elend los. Als Kfz-Mechaniker war Lackieren und Spachteln nicht Ausbildungsthema und wurde bei uns auch nicht gemacht, dafür gingen die Fahrzeuge zur Lackiererei. Lackiert hatte ich ein wenig mit Sprühdose an meinen Moppeds damals, aber gespachtelt, nie! Ich habe Spachtelmasse verbraucht ohne Ende, geschliffen wie ein Depp, wieder gespachtelt, wieder geschliffen, Anleitungen im Internet gelesen und angesehen, aber: Ich kann nicht spachteln. Ich kann handwerklich sicherlich vieles nicht, aber irgendwie geht das Ergebnis hinterher so irgendwie, aber ich kann definitiv und absolut nicht spachteln. Deshalb hat Anja auch bei der Renovierung unseres Hauses verputz, das ist anscheinend das gleiche wie spachteln, kann ich nicht, garnicht! Egal wie dick oder dünn ich die Masse draufzog und wie viel Mühe ich mir gab, es waren immer irgendwelche dicken Knubbel drauf, welche mühsam runter geschliffen werden mussten und dafür aber dann auch jede Menge tiefe Riefen, welche auch mit erneutem Überspachteln nicht wegzubekommen waren. Und wellig war alles sowieso! Also wieder drauf damit....

Irgendwann habe ich dann verzweifelt aufgegeben. Bloß noch Grundierung drüber, damit die Spachtelmasse kein Wasser ziehen kann und dann muss das reichen. Wenn wir das Auto irgendwann mal lackieren, muss das sowieso nochmal gemacht werden, soll Anja dann versuchen, sie kann ja auch verputzen.... 

Wie es weiter geht, im nächsten Teil, es ist noch nicht zuende!

 

 

 

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