- Details
- Zuletzt aktualisiert: 10. September 2020
- Erstellt: 10. März 2019
- Zugriffe: 11010
An unserem Motor (F6L913) ist vermutlich der Wellendichtring der Kurbelwelle ist undicht. Auf der Fahrt zum Drachenfest nach Horhausen im letzten Oktober ist die Kupplung an einem steileren Teilstück der Strecke heftig durchgerutscht. Als dann nach der Rückfahrt von Bremen über die Autobahn "in einem Rutsch“ beim nächsten Herausfahren aus der Scheune die Kupplungsscheibe festgeklebt war, ist endgültig der Punkt erreicht, an dem wir was tun müssen. Auf Nachfrage im Wohnbus-Forum war schnell klar, der Motor und das Getriebe mit Winkeltrieb mussten raus. Motor und Getriebe lassen sich bei eingebautem Motor nicht vernünftig teilen und die Kupplung austauschen (bei vielen PKW funktioniert das…).
Der komplette Ausbau des Antriebs lässt dann direkt auch den Tausch des Getriebes zu. Da bei unserem Getriebe im vierten Gang die Synchronisierung defekt ist und eine Reparatur bei ZF sehr schnell deutlich vierstellig wird (angeblich kostet der Synchronring schon an die 400€), ist der Plan, entweder das Getriebe von unserem Schlachtmotor (Dresden) zu verwenden, oder ein anderes zu beschaffen. Aber erst einmal muss der Antrieb raus. Eigentlich kein Thema, da Reisebusse laufen müssen um Geld zu „verdienen“ ist von Seiten der Konstrukteure das sehr einfach gestaltet worden.
Das Problem sind hier ganz deutlich die örtlichen Gegebenheiten. Meine Scheune, also da wo der Bus steht und wo ich auch schraube, ist 90cm breiter und 1,2m länger als der Bus. Die Einfahrt, in die ich schon die Scheunentür um einen Meter vorverlegt habe (sonst wäre gerade so das Tor zugegangen) ist schräg und uneben. Den Bus rückwärts stellen und dann zu arbeiten, wäre schön, da man geschützt in der Scheune steht, der Platz reicht aber nicht. Den Bus aus der Scheune ragen lassen und die Tore festmachen ist auch doof. Jeder kann in die Halle und bei stärkerem Wind (im Winter nicht so unwahrscheinlich, könnte sich das Tor losreißen und gegen die Seiten des Busses schlagen.
Also vorwärts in die Scheune! Das heißt, der Bus muss einigermaßen mittig stehen, damit wir noch in den Heizöllagerraum kommen. Der ist rechts (in Fahrtrichtung) Das ist schade, denn rechts muss man eigentlich nicht ran um den Motor auszubauen, außer um die Batterie zu trennen. Aber dafür fehlt links dann eben der Platz (40cm sind nicht so viel). Hier muss man aber ran, Luftpresser trennen, Motorhalterungen…. Das geht aber alles, viel schlimmer ist die Kante des Scheunenbodens, da wo vorher das Tor war. Dies ist ein deutlicher Absatz und liegt, so wie der Bus stehen muss, etwa unter der Stoßstange, davor ist Verbundpflaster und fällt ab. Nicht gerade geeignet um da einen Antriebsblock von über 900kg rüber zu bewegen. Das soll mittels einer Euro-Palette geschehen, welche ich mit 4 lenk- und bremsbaren Bockrollen mit einer Traglast von je 250kg ausgestattet habe. An den Ecken, wo die Rollen drunter sollen, die Klötze und den unteren „Rahmen“ weggeschnitten, damit das alles nicht zu hoch wird.
Dann geht es los. Zur Sicherheit noch schnell die Kamera geholt. Alles, was ich löse, fotografiere ich, damit nichts untergeht. Für solche Arbeiten versuche ich meist in einer „Ecke“ anzufangen und mich dann rund herum zu arbeiten. Die linke Motorraumklappe und dann die Motorraumklappe in der Mitte lösen und wegstellen. Die rechte habe ich ebenfalls gelöst, könnte aber drauf bleiben.
Die Strebe, welche von der Oberkante des Motorraums an die Stoßstangenhalterung geht (zwischen linker Klappe und Mittelteil), ausbauen. Stoßstange Mitte und links ausbauen. Quertraverse hinten unter dem Motor ausbauen. Sie verbindet den linken Motorträger mit dem Rahmen auf der rechten Seite. Bei uns Eigenbau, da hier noch der Heckträger und eine Anhängerkupplung angebaut werden sollen.
Ist der Motor raus, wird der Bus relativ immobil. Der Druck auf der Bremsanlage geht bei mir innerhalb 24h weg, die Feststellbremse geht zu und ist dann nicht mehr zu öffnen. Auffüllen kann ich, da ich ein Füllventil habe auch mit dem Kompressor, das dauert aber bei meinem alten 20l Kompressor. Da es aber ggf. nicht schlecht wäre, bei Demontage und Montage des Antriebs das Fahrzeug zu bewegen, habe ich die Druckluft vor Beginn der Arbeiten mit dem Luftpresser des Busses aufgefüllt, die Feststellbremse gelöst und die Seile der Feststellbremse an der Halterung ausgehängt. So ist die Feststellbremse außer Funktion gesetzt, Unterlegkeile vor und hinter den Reifen der Hinterachse nicht vergessen!
Hier geht es zu Teil 2.