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- Zuletzt aktualisiert: 22. Januar 2015
- Erstellt: 24. Oktober 2014
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In letzter Zeit habe ich hier nicht mehr geschrieben, weil nach der Hektik vor der HU irgendwie „ die Luft raus" war. So langsam, oder besser schleunigst muss es hier weitergehen.
Wir haben die Plakette bekommen, allerdings mit dem sehr deutlichen Vermerk, dass das Lackkleid unseres Kiteliners deutlich verbessert werden muss um weiterhin das H-Kennzeichen zu behalten. Ich gebe zu, ich habe an vielen Stellen Roststellen ausgebessert und nur mit grauer oder roter Grundierung versiegelt, weil ich später eigentlich großflächiger lackieren wollte. Den vorherigen Prüfer hatte dieses nicht interessiert, nun hat dieser aber gewechselt und der neue Prüfer konnte mittlerweile nicht mehr drüber hinweg sehen. Anscheinend werden die Prüfer mittlerweile auch deutlich häufiger kontrolliert, so dass sie dann Ärger bekommen, wenn Oldtimer im „Flecktarnlook" auch eine Plakette bekommen.
Ausbessern ist bei dem Lack nicht drin, bzw. meiner Meinung nach nicht wirklich sinnvoll. Der Vorbesitzer hat sich den Farbton selbst gemischt, ich habe auch noch eine Dose davon mitbekommen. Der Lack auf dem Kiteliner ist mittlerweile verwittert und neu lackierte Stellen werden auffallen. Außerdem bin ich von dem verwendeten Obi Kunstharzlack als Decklack auf Kfz nicht so überzeugt. Der Lack wird sehr hart und spröde und platzt an immer mehr Stellen ab. Das liegt sicherlich auch daran, dass auf den zum Teil verzinkten Blechen eine ungeeignete Grundierung verwendet wurde. Zahlreiche Roststellen sind zu beseitigen, so dass ich dann auch direkt neu lackieren kann. Wird bis nächsten August sicher stressig, hatte ich mir anders vorgestellt, aber hilft nun einmal nichts, habe keine Lust auf die Schnelle etwas hinzuklatschen.
In den letzten paar Tagen habe ich immer mal wieder ein wenig am Bus gemacht. Die hintere, bisher noch nicht erneuerte, Wand vom Keller ist raus. Da ist im Untergrund noch einiges zu entrosten, dann muss auch hier Siebdruckplatte rein. Mit der Bestellung warte ich allerdings noch, ich brauche noch mehr, dann bestelle ich direkt auf einmal. Außerdem rechne ich damit, dass es in den nächsten Tagen den Bus nicht mehr nach draußen stellen kann, weil es regnen soll. Selbst mit abgebauten Kofferraumklappen macht es keinen Spaß mit der Flex im Keller in der Scheune zu entrosten...
Die Kofferraumklappen sind alle wieder ab, ebenso die Scharnierleisten an der Karosserie. Die Scheuer/Zierleisten an der Seite habe ich entfernt, was ich darunter fang war echt gruselig! Die zum Teil fehlenden Dichtgummis waren großzügig durch Acryldichtmasse ersetzt worden, allerdings auch nur alibimäßig. Das kann nur das Gewissen beruhigt haben aber dem Rostschutz hat dieses nicht gedient, eher die Situation verschlimmert. Noch 2 Wochen nach dem letzten Regeneinsatz unseres Kiteliners stand hier Wasser. Das Wasser wäre ohne die Dichtmasse wahrscheinlich einfach hinter der Leiste durchgelaufen, so blieb es auf den einzelnen Strängen der Dichtungsmasse stehen. Wäre ja alles kein Problem gewesen, wenn hier von vorherigen (vergeblichen) Befestigungsversuchen der Leisten nicht noch unverschlossene Löcher gewesen wären. Zu allem Überfluss liegen unter den Leisten auch noch die Stöße der einzelnen Bleche, welche ebenfalls nicht richtig versiegelt wurden.
An dieser Baustelle habe ich allerdings nicht weiter gemacht, denn ich habe mich an die Großbaustelle im Heck begeben.
Die Hecktür ist mit der Mechanik raus, die beiden letzten Fenster sind raus. Rechts das Fenster ist noch in Ordnung, allerdings von innen zulackiert. Diesen Lack werde ich entfernen und eine dunkle Tönungsfolie aufkleben. Der Fensterrahmen und die Dichtung sind noch in Ordnung. Allerdings ist hier einmal rundum entlacken und ein wenig entrosten angesagt. Unterhalb des Fensters ist allerdings das Blech ziemlich angegriffen. Mal sehen wo das herkommt.
Hinten links sah es dann deutlich schlechter aus, hier war die bei weitem schlechteste Fensterdichtung am gesamten Bus drin. Die ist total zerfressen. Ich vermute hier hat mal jemand mit Verdünner o.ä. gearbeitet. Ich weiß, dass der Vorbesitzer mehrfach Probleme mit Grafittis auf dem Auto hatte.
Der Fensterrahmen ist an mehreren Stellen stark rostig, allerdings scheint nach erstem entrosten ein Austausch von Blechen nicht notwendig. Bei dem nächsten Fenster sieht das deutlich schlechter aus, freu mich schon...
Das Fenster hinten links ist auch total fertig, hier hatten wir schon zu beginn den Lack entfernt und eine Tönungsfolie, allerdings von außen aufgeklebt. Dieses Fenster will ich so nicht wieder einbauen, es sieht fürchterlich aus und wird deutlich kalt. Da auch die dichtung nicht mehr zu retten ist, war ich in einem kurzen Moment bereit, hier hinten ein Blech einzuschweißen und ggf. ein Campingfenster ein zusetzten. Davon bin ich allerdings wieder weg. Wir haben hoffentlich aus unserem Leibziger Bus (die Teile liegen noch bei Peter) ein paar brauchbare Dichtungen, allerdings vermute ich, kein passendes Fenster. Ich werde dann mir ein Stück Sandwichplatte besorgen und diese dann mit einer passend geschnittenen Dichtung einsetzen. So kann ich jederzeit wieder ein Fenster einsetzen, wenn ich mal eines bekomme und es fällt nicht so sehr auf, dass hier kein Fenster mehr ist.
Was das Entrosten und Entlacken der Rahmen allerdings wirklich schwierig machte, ist die Tatsache, dass hier jemand Buthyl-Aluminium-Dichtband aus dem Dachdeckerbedarf in die Fensterrahmen geklebt hat- Ein echtes Sauzeug, klebt wie verrückt, muss man anwärmen, die Alufolie abziehen, den warmen Buthylrest abkratzen und dann mit fiel Verdünner abwischen. Aber, unter diesem Zeug war fast kein Rost! Als das alles runter war, konnte ich mit der Schleifscheibe arbeiten. Bin allerdings noch nicht fertig, habe erst einmal mich weiter durch das Innere meines Kiteliners gefräst.
Der Fußboden war auf der rechten Seite auf etwa zwei Meter Länge, kaputt. Hier ist offensichtlich durch den damals verrosteten Fensterrahmen des Heckfensters Wasser in den Boden eingedrungen und hat ihn aufquellen lassen. Da diese Stelle unter dem Bett liegt, war mir das bisher egal, da ich aber nun alles ausgebaut habe, wird hier auch direkt erneuert. Ich will endlich mal hier Hinten fertig werden. Der Fußboden ist mit einer mehrschichtigen Platte belegt. Oben mehrere dünne Schichten Sperrholz, dann eine etwa 2mm dicke Sperrschicht aus ??? (hartem Bitumen???), dann wieder mehrere Lagen Sperrholz. Das Ganze mit Längsschlitzschrauben in den darunter liegenden Rahmen geschraubt. Die Schrauben gingen zum großen Teil mit dem Akkuschrauber raus, nur einen kleinen Teil musste ich rausmeißeln oder mit der Brechstange entfernen. Den Fußboden in der Kegelbahn habe ich dann direkt mit entfernt. Ebenso die Befestigungsleiste für die Sitze, wie auch den Sockel, hinter dem die Leitungen der Mediumheizung (Wasserheizung) liegen. Da die Fußbodenplatte bis hier runter reichte.
Das zerstören ging aber direkt weiter. Da der Boden mit PVC belegt ist, wollte ich dieses ganz gerne entfernen. Erst einmal ist es völlig versifft, teilweise abgelöst und jede Menge Dreck an unerreichbaren Stellen darunter. Und, wenn man jetzt einmal vom Sicherheitsaspekt ausgeht, so ist im Falle eines Brandes PVC auch nicht gerade eine tolle Angelegenheit. Also direkt die Seitenwände der Kegelbahn vom PVC befreit. Nun ist hier hinten nur noch auf der rechten Seite PVC auf dem Fußboden. Da drauf steht aber die Wand vom Bad. Diese kurzentschlossen abgebaut, ein Teil fehlt nach Abbau des Bettes ohnehin. Hier hatte der Vorbesitzer eine Spannplatte (alte Schrankwand, die Löcher für die Regalböden waren zu erkennen) eingebaut, auch diese hatte Wasser gezogen und war aufgequollen - also raus damit. Dann konnte ich den Rest auch entfernen. Dabei stellte ich fest, dass dieses eine gute Idee war, denn die Wand war nicht wirklich fest. Sie war an der Karosse mit zwei dünnen Blechwinkeln, mit je zwei Schrauben angeschraubt. Naja, nicht ganz, unten waren sie an der Karosse angeschraubt (gewesen) die Schrauben waren abgerostet. Und oben waren die beiden Schrauben in die 2-3mm dicke Faserplatte der Dachverkleidung gedreht, allerdings ohne dahinter einen Träger zu treffen, hier war nämlich keiner! Was ein Glück, dass sich hier niemand gegen gelehnt hat! Beim Abbauen der Seitenwand des Bades fand sich dann auch noch deutlich Schimmel am Holz...
Das entstandene Chaos hat sich Anja dann auch mal angesehen! Sie war relativ entspannt, hat sich an solche Aktionen gut gewöhnt. Allerdings soll ich die restliche Wand und auch den Kleiderschrank drin lassen! Ich vermute das wird nichts werden. Denn wenn ich die Scheiben weiter vorne entfernen und die Rahmen machen muss (deutlich mehr Rost als hinten) wird mir nicht viel anderes übrig bleiben.
Da ich hier nun freie Bahn hatte, habe ich ebenfalls kurzentschlossen die Deckenverkleidung und die Isolation der Decke entfernt. Ich muss zugeben, davor hatte ich echt Angst, von außen sieht das Dach schon zum fürchten aus. Das was ich darunter fand, hat mich allerdings überzeugt, dass es gut war, hier zu schauen. Allein in der hinteren rechten Dachhälfte waren 6 Schrauben und 8 Blindnieten (natürlich nicht wasserdicht) eingesetzt. Diese Schrauben und Nieten habe ich alle entfernt und nun befinden sich 14 Löcher mit 6-8mm Durchmesser im Dach. Weitere Löcher waren einfach mit Silikon ausgespritzt worden. Teilweise einfach durch das Loch in die Styroporisolierung, oder aber, wie auch an anderer Stelle schon gefunden, die Spitze der Silikonkartusche in das Loch gesteckt, mit Silikon ausgespritzt und dann die Spitze bündig am Dach abgeschnitten. Mehrere Löcher wurden von außen einfach großzügig mit Bauschaum verschlossen. Alles in allem sind allein auf der rechten Seite (hier komme ich von außen mit der Leiter dran) bis jetzt 21 Löcher zu finden.... Da werde ich wohl jeweils ein Blech von innen einschweißen und dann von außen das Loch mit Zinn verschließen müssen. Vorher natürlich großzügig das Dach blank schleifen. Auch hier ist reichlich Acryl, Silikon, Buthyl zum Einsatz gekommen. Das wird auch noch eine Großbaustelle, zumal ich erwarte, dass es vorne an den anderen Stellen nicht besser aussieht. Die Schrauben sind bis vorne auf dem Dach zu erkennen. Würde mich mal wirklich interessieren, was hier drauf befestigt war. Das würde allerdings bedeuten, dass ich drinnen alles ausbauen muss, sonst kann ich den Dachhimmel nicht entfernen. Es scheint aber dringend notwendig, hier hinten waren schon ein paar Löcher undicht geworden und Wasser eingedrungen, Allerdings ohne Schäden anzurichten. Ich befürchte vorne komme ich nicht so gut weg. Der obere Träger am Rahmen des zweiten Fensters rechts ist auch von oben, also dachseitig stark verrostet. Das kann eigentlich nur von oben kommen...
So weit bin ich aber noch lange nicht. Erst einmal muss ich hinten weitermachen. Gestern habe ich hinten die Bleche vom Einstieg an der hinteren Tür teilweise entfernt. Hier wurde zwar verzinktes Blech eingesetzt, jedoch befand sich darunter, in Richtung Radlauf noch das alte, mittlerweile total verrostete alte Blech. Kein Wunder, dass dann auch verzinktes blech wieder durchrostet. Leider bin ich an dieser Baustelle noch nicht fertig. Ich kann derzeit nicht die Schrauben der beiden Verriegelungsplatten für die Tür lösen. Wenn die nicht raus sind, kann ich die Dichtung und den Alu-Türrahmen nicht lösen. Und wenn die nicht raus sind, komme ich nicht richtig an die Bleche dran, um sie restlos zu entfernen. Diese Schrauben werde ich wohl rausbohren müssen. Habe sie gestern noch einmal mit Rostlöser behandelt, allerdings ist der 5mm Inbus darin nicht wirklich so stabil und beginnt bereits sich rund zu drehen. Habe da wenig Hoffnung die vier Schrauben zerstörungsfrei entfernen zu können.
Da ich noch ein wenig Zeit hatte, habe ich auch am Batteriefach weiter gemacht. Hier hatte ich vorher schon ein paar Schrauben gelöst, die Ladegeräte und Batterien entfernt und die Schalttafel abgeschraubt. Ich bohrte ein paar Blindnieten auf und musste feststellen, dass ich hier wohl den ohnehin durchgerosteten Rahmen mit den Blechen rausschneiden muss. Die bleche wurden nur teilweise vernietet, teilweise sind sie auch verschweißt. Da werde ich am Wochenende mit der Flex rangehen, das wird mir zu doof, die Schweißpunkte auf zu bohren, oder zu meißeln.
Auch am Rahmen des Batteriekastens, der auch gleichzeigit Teil des Einsteigs ist, wird deutlich, dass die Ursachen für die zum Teil starke Korrosion an verschiedenen Teilen des Rahmens eigentlich konstruktionsbedingt sind. Den damaligen Konstrukteuren kann man aber sicherlich keinen Vorwurf machen, denn die hatten sicherlich nicht den Auftrag einen Bus zu bauen, der auch nach dreißig Jahren nicht rostet. Der Rahmen des Batteriekastens liegt außen, d.h. die Wände sind auf der Innenseite befestigt. Wasser und Schmutz wird hier, ca. 1m hinter der Hinterachse mit ihrer Doppelbereifung hochgeworfen und sammelt sich auf dem Rahmen. Durch die Blechwand kann er sich hier dick ansammeln und wird auch durch den Fahrtwind nicht weggeweht. In der mehrere Zentimeter dicken Schicht bleibt Wasser in direktem Kontakt mit den Rahmenträgern. Steinschlag kann die Lackierung aufbrechen und Rost entsteht.
Ein weiteres „Rostnest" bildet sich am Einlass zum Luftfilter. Das Blech, welches die Unterseite des Kanals bildet, ist gleichzeitig der „Deckel" des Batteriefaches. Dieses Blech ist waagerecht eingebaut. Je nach Lage des Busses bleibt hier Wasser stehen. Wenn sich irgendwo Spalten und Risse in der Dichtmasse an den Rändern bilden, dringt Wasser ein. Der Batteriekasten wurde schon einmal erneuert. Möglicherweise wurden beim entfernen der alten Bleche die Nähte am Luftkanal leicht beschädigt. Auf jeden Fall sind dort Rostansätze in den Nähten zu erkennen.
Mal sehen, wenn ich alle Bleche raus habe, wie ich am Batteriekasten Abhilfe schaffen kann. Auch hier soll Siebdruckplatte zum Einsatz kommen. Ist zwar nicht original erscheint mir aber zweckmäßig und dauerhaft.
Den Träger der Einstiegsstufe habe ich dann noch weggeschnitten, für das Batteriefach brauche ich die große Flex. Die ist allerdings nach 20.00 Uhr zu laut....