Elektrik

Nachdem wir vom Familienwochenende wieder zuhause waren, alles wieder an seinem gewohnten Platz gefunden hatte und die Waschmaschine lief, ging es noch ein wenig in den Bus.
Krach machen wollte ich Sonntags natürlich nicht, also war noch ein wenig Elektrik und Inneneinrichtung dran.

BeifahrerplatzEigentlich sollte die Verkleidung auf der Beifahrerseite ja drin bleiben, aber als ich zum wiederholten Male beim Schrauben an der Elektrik in den Tiefen der Verkleidung auf Mausedreck und leergefressene Walnüsse gestoßen bin, hatte sogar ich genug.
Also Holzvertäfelung runter - und das was sich dann zeigte, brachte mich dazu, alles komplett dort vorne rauszureißen. Alles dreckig, versifft, gammelig und eklig. Als dann endlich alles raus war, kam ich auch wenigstens ordentlich an die Elektrik dran. Wieder jede Menge Kabel rausgeholt, welche irgendwo lose rumlagen, abgeschnitten oder kaputt waren. Eine fast 15m lange, 3-adrige Gummileitung komplett rausgezogen, die keine erkennbare Funktion hatte.
So ganz blicke ich durch diese Elektroeinbauten nicht durch. Offenbar sollte das nachträglich ein Multimedia-Bus werden, mit acht Lautsprechern im Bus, Sat-Schüsseln (zwei), 10-fach CD-Wechsler.... Überall liegen blind Lautsprecherkabel, Antennenkabel....
Von hinten aus der 230V-Verteilung ging dieses Gummikabel nach vorne in eine Verteilerdose. Dort war es angeflickt an eine Steckdose mit Kabel. Diese Schuko-Steckdose war auf ein Brett neben das Lenkrad geschraubt. In dieser Steckdose steckte ein Stecker mit Schalter, er führte quer durch den Bus wieder ans Heck des Fahrzeugs, wo er dann blind im oberen Lüftungskasten endete. Das Gummikabel war etwa fingerdick! Daneben fand ich ein dünnes weißes Kabel, so eines, wie es an verschiedenen Stellen im Fahrzeug auch als Lautsprecherkabel Verwendung fand. Hier verschwand dass mit einer Lüsterklemme versehene Kabel allerdings in einer Verteilerdose unten im Kleiderschrank und war am 230V Stromkreis angeschlossen! Im Kleiderschrank endeten noch drei weitere Kabel, allerdings in der Seitenwand. Lutz hatte sie freigelegt, als er den Schrank rechts am Bett entfernte. Die Seitenverkleidung des Kleiderschrank musste raus um diese Kabel weiter verfolgen zu können.
Die Schrauben waren schnell mit dem Akkuschrauber entfernt, allerdings nicht das Brett. Es war verklemmt unter einer völlig verformten Schrankrückwand! Die musste raus! Nachdem ich zwei Schrauben entfernt hatte, rissen die restlichen unter der Spannung des Brettes heraus. Mit einem Schraubendreher hob ich eine Ecke an und zog kräftig. Es gab einen lauten Knall und die Rückwand war heraus.

Ich konnte wieder aus dem Fenster sehen! Hier war die Rückwand über die vorher von innen lackierte Seitenscheibe unseres Kiteliners geschraubt worden. Durch ein Loch in der Schrankrückwand war dann PU-Schaum zwischen Brett und Fenster gesprüht worden. Dieser hatte sich heftig ausgedehnt und die Rückwand des Schranks verformt. Der Schaum hielt allerdings so gut auf dem Lack, das dieser sofort restlos abging und ich mir ein Abkratzen der Lackreste ersparen konnte. Manchmal hat der Schaum doch etwas Gutes!
Mit den Kabeln machte ich hier jedoch erst einmal nicht weiter, ich wollte erst anderes abschließen, bevor ich noch weitere Überraschungen fand.


Die Kabelreste vom Bad führten noch zur Verteilung hinten im Einstieg, diese wollte ich zuerst entfernen. Die paar Kabel waren schnell ausgebaut. Doch es fand sich direkt weitere Arbeit. So wie der Erstausbauer offensichtlich Türen und Klappen-Fan war, war irgendeiner der Ausbauer offensichtlich Steckdosen und Stecker-Fan! Hier hinten im Einstieg waren diverse Einbauten, die ich zur besseren Übersichtlichkeit erst einmal stilllegen und entfernen wollte. Wozu war das alles gut? Wie ich bei meiner kurzen Inspektion des Kellers gesehen hatte, (derzeit komme ich da nicht mehr so gut dran, da der Bus bis zum Wiedereinbau der Batterien eine Immobilie ist) waren hinter jeder Kofferklappe mindestens eine Schuko-Steckdose. Im Fahrzeug-Batteriekasten waren, so wie ich mich erinnere zwei Schuko-Steckdosen. Hier im hinteren Einstieg waren weitere zwei! Außerdem eine 16A-CEE-Steckdose (Campingsteckdose) und eine 16A-CEE-Buchse. Wozu das alles, die Fremdstromsteckdose für den Bus war doch in der linken Seitenwand?
Ich hoffe, Anja schafft es morgen zwei Starterbatterien zu besorgen, dann ist unser Kiteliner am Mittwoch wieder Auto-mobil! Dann werde ich mir mal die Keller ansehen und an der Heckscheibe weitermachen. Abends ist es in der Scheune selbst mit Strahler einfach zu duster und mit Kunstlicht arbeite ich nicht so gerne. Dann müssen wir uns mal daran machen, eine neue Dichtung für die Heckscheibe zu beschaffen. Mehrere Händler habe ich angemailt und die Scans der Dichtungsprofile mitgeschickt. Allerdings ist es diesen nicht gelungen innerhalb von drei Arbeitstagen zu antworten. Es kann doch echt nicht sein, dass man denen auch noch hinterher telefonieren muss!

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