Elektrik

In den letzten Wochen habe ich immer mal wieder an der Unterbringung meiner Aufbau-Batterien gearbeitet.
Dabei ging es mir darum, die Batterien so zu verbauen, dass sie möglichst wenig Platz verbrauchen, noch möglichst gut zu erreichen sind (Wartungsarbeiten), ziemlich Gasdicht verpackt sind und natürlich so unrtergebracht sind, dass sie bei der Fahrt nicht verrutschen.

Das alles umzusetzen war nicht so einfach und ist mir auch nicht immer so komplett gelungen, aber mit dem Ergebnis kann ich bislang recht gut leben.

 Ich will im Kofferraum unseres Magirus erst einmal vier LKW-Starterbatterien verbauen. Da wir bisher noch gar keine Erfahrung mit Wohnmobilen haben, fehlen mir einfach eigene Erfahrungen und um die erst einmal zu sammeln mag ich nicht viel Geld ausgeben, abgesehen davon, dass auch noch viele andere Ausgaben für den Bus anstehen. Die LKW-Starter-Batterien habe ich recht günstig gebraucht bekommen und die vier 220AH Batterien haben weniger gekostet als eine gleich starke WoMo-Versorgungsbatterie.

Vor- bzw. auch Nachteile sind mir bekannt und zur Kenntnis genommen.

Vorteile:

  • Preisgünstig
  • selbst hier in der Eifel, leicht zu bekommen
  • lassen sich mit jedem (12V) 24-Ladegerät laden und benötigen keine speziellen Ladespannungen

Nachteile:

  • für lange anhaltende und geringe Leistungsabgabe eher ungeeignet
  • teilweise nicht wartungsarm
  • sauschwer (Gewicht geschätzt zwischen 55 und 60kg pro Stück)

Es gibt sicherlich noch jede Menge weitere Punkte die hier auszuzählen sind, mir reicht das hier aber erst einmal.

Mancher wird sich sicherlich Fragen, wieso wir vier von diesen schweren Klötzen im Keller rumfahren wollen.

  1. Ich will ein 24V System aufbauen, dazu brauche ich schon mal mindestens zwei 12V Batterien, welche ich in Reihe schalten muss.
  2. Wir wollen (genauer Anja will) möglichst wenig Gasverbraucher im Bus haben und haben daher vor einen normalen Haushaltskühlschrank (Kompressorkühlschrank) einzubauen. Dazu brauchst man dann, weil dieser eben im Gegensatz zu den üblichen Wwohnmobilkühlschränken ausschließlich mit Strom funktioniert, entsprechend viel Stromspeicher. Daher haben wir zweimal zwei Batterieblöcke mit je 24V und 220AH eingeplant.

Warum ich 24V verwende?

Dies Überlegung hat mich mehr einige Tage und Nächte beschäftigt. Egal wo man liest und sich informiert, dieses Thema wird kontrovers diskutiert und hat Züge von eines Glaubenskrieges.

Vorteile 12V System:

  • Es gibt sehr viele verfügbare 12V Komponenten am Markt, welche die Innenausstattung eines Wohnmobils betreffen und sie sind auch gebraucht gut und günstig zu bekommen. Das fängt mit einem Autoradio an und geht über TV-Geräte, Kühlschränke, Leuchtmittel bis zu Wasser- und Abwasserpumpen.
  • Wenn man ganz von einem 230V System Abstand nimmt, hat man (wenn man auch noch bei unserem Auto die Fahrzeugelektrik ausblendet) nur eine Spannung im Aufbau. Das ist vom Aufbau des Leitungsnetzes deutlich einfacher als mit unterschiedlichen Spannungen zu arbeiten.
  • Wenn man wenig und nur in Ausnahmen 230V benötigt, kann man einen günstigen Wechselrichter für 12V einbauen und dessen Steckdose(n) für die 230V Versorgung nutzen. Diesen kann man z.B. über eine Fernbedienung bei Bedarf an- und ausschalten und so die Wandlerverluste relativ gering halten.

Vorteil 24V System:

  • Ich kann die Batterien, aufgrund ders 24V Stromversorgung des Fahrzeugs, direkt während der Fahrt durch die Lichtmaschine des Fahrzeugs laden lassen, sollte aber ein Trennrelais einbauen, dass nach Abschalten des Motors die Aufbaubatterie von der Startebatterie des Fahrzeugs trennt, damit man für die Wohnelektrik nicht die Starterbatterien mit leersaugt.

Meine Gründe für den Aufbau wie ich ihn umsetze.

Meine Entscheidung für ein 24Volt System beruht auf folgenden Überlegungen:

  • Grundlage des Ganzen Systems sind die Batterien, diese müssen schnell und einfach wieder gefüllt werden. Daher habe ich mich für 24V entscheiden. Mit der sowieso vorhandenen Lichtmaschine werden alle Batterien gefüllt. Die originale 55A Lichtmaschine ist zwar ein wenig schwach, es gibt aber relativ kostengünstig mal mindestens 90A Versionen zu kaufen, die ich später einbauen werde. Bei dem ganzen System bin ich nicht auf weitere Hilfsmittel, wie B2B-Lader, Spanungswandler.... angewiesen, die ggf. kaputt gehen können und die Ladung der Aufbaubatterien verhindern können. Wenn die LiMa kaputt geht, geht auch fahren nur noch schlecht und ich habe ein grundsätzliches Problem.
  • Ich habe problemlos die Möglichkeit mir über die Wohnraumbatterien starthilfe zu geben.
  • Solange ich noch kein vernünftiges 24V Ladegerät habe, kann ich mir mit billigen 12V Ladegeräten für jede einzelne Batterie aushelfen, die bekommt man für kleines Geld und ich habe sowieso schon mehrere davon rumliegen. 
  • Der vermeintliche Nachteil mit der geringeren Verfügbarkeit von 24V Geräten, welche auch noch sehr teuer sein sollen, trifft mich wenig. Derzeit wollen wir nicht unbedingt ein Autoradio haben, aber das kann man, so wie in den meisten LKW auch über DC-DC-Wandler betreiben, dass ist kein Problem und der Preis für diese Wandler ist beim Versand aus China lächerlich gering.
  • Wir wollen keine TV-Anlage, Sat-Anlage, Dolby-Surround-Anlage haben, daher ist es uns egal, ob es diese Geräte in 24V gibt oder eben nicht, ansonsten siehe Autoradio.
  • Meine 12V Truma-Heizung wird mit Spannungswandler betrieben.
  • LED-Leuchtmittel, und die werden auf jeden Fall eingebaut, denn Stromsparen spart Batteriekapazität, bekommt man in 12V, 24V oder auch in Multivolt von 6 bis 24V. Selbst, wenn die beiden zuletzt genannten ggf. teurer sind, ist bei der zu erwartenden Haltbarkeit der Preisunterschied meiner Meinung nach zu vernachlässigen.
  • Wasser- Abwasserpumpen gibt es für nahezu den gleichen Preis in 12V oder 24V. Auch wenn es im Wohnbusse-Forum den Fall gab, dass sich jemand über andere Forenmitglieder eine 24V Pumpe in den Urlaub schicken lassen musste, weil diese nicht in Spanien zu bekommen war, sehe ich hier kein Problem. Wenn ich sehe und lese, was andere alles mit sich an E-Teilen herumschleppen, weürde ich, wenn ich denn tatsächlich Angst um die Versorgungssicherheit haben sollte, diese Teile einmal auf Vorrat mitnehmen. Gewichtsprobleme sollte das für das zulässige Gesamtgewicht nicht geben.

Aber nun tatsächlich zum Bau des Batteriekastens.

An der linken Seite des Träers, welcher den Rand der Kegelbahn bildet, habe ich erst einmal eine Trennwand aus Siebdruckplatte angesetzt. Diese geht über die ganze Höhe und soll die linke Kellerseite vom Rest abtrennen. Dorthin sollen die Heizung und Teile der Frischwasserversorgung.

Die Wand soll auch die Wand des Batteriekastens bilden, der die Batterien (so gut wie möglich) vom Rest des Kellers trennt (Knallgas entsteht bei der Ladung von Batterien).
Am Boden entlang dieser Wand und der Rückwand habe ich jeweils erst einmal eine stabile Latte auf den Boden geschraubt, die ein Verrutschen der Batterien in dies richtung verhindern soll. Dann habe ich die beiden Batterien für den ersten Block in  den Keller gestellt und an die beiden Latten herangeschoben.
Dann kam eine Latte vor den Batterieblock und wurde am Boden festgeschraubt, um ein verrutschen nach vorne zu verhindern. Dieser ist allerdings nicht ganz stramm angelegt, sondern so, dass die Batterien noch gerade eben aus dem Rahmen herausgezogen werden können.

Dann kamen die beiden anderen Batterien in den Keller an die beiden Latten und auch hier habe ich wieder nach vorne eine Latte auf dem Boden angeschraubt.
Eine weitere Latte sichert beide Batterien gegen verrutschen nach rechts.
Durch die Latten rechts und links der Batterien habe ich jeweils vier Löcher gebohrt, die einander gegenüber liegen. Durch diese kommen M8-Gewindestangen zur Sicherung der Batterien gegen verrutschen. Befestigung erfolgt durch eingesetzte Gewindehülsen im Kellerboden. Auf den Gewindestangen sind vorne jeweils noch eine Mutter mit Scheibe aufgeschraubt um diese Latte zu halten. So muss ich nur die Gewindestangen lösen um die Batterien herausholen zu können und muss nicht noch einmal extra die Latte losschrauben. Über jeweils zwei Batterien kommt eine 22mm Multiplexleiste von etwa 40mm breite, welche mittels der Gewindestangen und Flügelmuttern die Batterien azf den Boden drückt und so ein verrutschen oder abheben bei Bodenwellen verhindern soll.

Danach folgte der Aufbau des Batteriekastens oder Deckels. Die Batterien wollte ich so gut wie möglich einpacken um eine Verteilung des beim Laden möglicherweise entstehenden Knallgases im Keller zu verhindern und das Gas durch eine Entlüftung nach außen ungefährlich abzuleiten. Auf der linken Seite (in Fahrtrichtung) habe ich die Trennwand, auf der Rückseite die Kellerrückwand. Also fehlten hier nur noch links, vorne und oben.
Batterikasten teilweise fertigVorne habe ich eine 9mm Siebdruckplatte eingebaut, weche ich direkt ander Leiste befestigt habe, die die Batterie nach vorne abstützt. Für die rechte und die Oberseite habe ich mir, ebenfalls aus 9mm Siebdruck einen Deckel angefertigt. Dieser ist mit einer Leiste stabiliesiert, so dass man ihn auch mal an der kurzen Seite anheben und bewegen kann. An den anderen umlaufenden Seiten, also vorne, hinten und links habe ich jeweils 20mm Aluwinkel angebracht und mit Einziehmuttern versehen, so dass ich nach Anbringung von passenden Löchern, den Deckel durch die Kofferraumklappe in den Kofferraum und von da dann über die Batterien hinwegschieben kann. Dann mit Schrauben befestigen - fertig!

Die Kiste ist etwa 5cm höher als die Batterien, so dass ich zwischen Deckel und Batterien noch genug Platz für die fehlende Verkabelung habe.

Aus dem untersten Stück von einer Stipprute (Angelrute), dem Teil mit dem Gewinde drin, habe ich einen anschluß für den Entlüftungssschlauch angefertigt. Ein passendes Loch in den Deckel gebohrt und eingeschraubt. Darauf passte ein Stück alter Staubsaugerschlauch, diesen habe ich durch ein passend gebohrtes Loch in der Kellerdecke in den Kanal unterhalb der Kegelbahn verlegt und von dort durch eine ungenutzte Durchführung nach unten aus dem Fahrzeug heraus. Klingt kompliziert, kann ich auch nicht genau beschreiben und schon garnicht fotografieren. Aber da muss sowieso jeder wohl selbst sehen, wo er damit bleibt.

Da dieser Teil schon super lang ist, mache ich hier erst mal eine Pause und mache später in einem weiteren Beitrag an diesem Thema weiter. Dort geht es dann um die Verkabelung.   

 

 

 

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