Hier, wie angekündigt, ein Bericht über unsere gestrige Arbeit.
Nachdem ich mich erst einmal über die Preise für die gute DOT4 Bremsflüssigkeit geärgert hatte, kam ich nach Hause und die Anja und Lutz waren im Bus fleißig dabei, Schubladen und Schränke auszuräumen und drinne Bestandsaufnahme zu machen.
Nachdem wir drinnen ein paar Sachen besichtigt hatten, stellte sich die Frage, was fliegt raus weil wir es nicht brauchen oder haben wollen, was muss entfernt werden weil dahinter Rost ist. Und so machte ich draußen erst einmal eine kurze Bestandsaufnahme und ein paar Fotoaufnahmen zur Dokumentation.

Rost ist überall vorhanden, besonders an den Fensterrahmen, muss sicherlich auch in der nächsten Zeit bearbeitet werden, aber sofortige Notmaßnahmen sind eigentlich nirgendwo notwendig. Die HU ist am Freitag mit geringen Mängeln wegen ölfeuchtem Motor und verschlissenen Wischerblatt neu gemacht worden. Wir haben eine Durchrostung am Radlauf vorne links hinter dem Fahrereinstieg, nichts Wildes aber blöde Ecke - unmittelbar am Sicherungskasten.
In der Scheune wurde es langsam dunkler, draußen auch und so kam die Idee, mal den Femdstromanschluß zu testen, dann geht drinnen das Licht! Adapter gesucht, eingesteckt, - Schreck bekommen!
Lautes Brummen aus dem Keller, Stecker raus. Neu eingesteckt, lautes Brummen! Zusammen mit Lutz auf die Suche gegangen. Irgendwo im Kofferraum lautes Brummen, also Klappe auf. Lutz schaut, ich stecke ein, Lutz zuckt zurück, hat einen gewischt bekommen! Das Gleiche passiert mir im nächsten Versuch ebenfalls - Anja verläßt vorsorglich den Bus.
Ist es das Aggregat, eine Pumpe? Keine Ahnung, so lange ich nicht mehr über die Einbauten und Funktionen des Autos kenne, gehe ich auch nicht weiter auf Suche. Hier liegen so viele Kabel, hier sind so einige Geräte, die wir derzeit nicht brauchen, das fliegt erst einmal raus und dann sehen wir weiter. Der Fremdstromanschluß bleibt vorerst gesperrt! Ist aber ganz oben auf der Warteliste, denn Strom brauchen wir schon, wenn wir aufs Drachenfest nach Horhausen und nach Trier wollen....

Auf zum Motorraum, ich will ja die Kupplung entlüften und hoffe, dass dieses die Schaltprobleme von Sonntag beseitigt. Dort finde ich erst einmal einen Schlauch, der abgeschnitten von oben herunterbaumelt, war wohl mal von der Zusatzwasserheizung, von der der Vorbesitzer erzählt hat. Der Ausgleichsbehälter und ein weiteres Rohr sind noch da. Einfach alles abgeschnitten, vermutlich im das Wasser rauszubekommen, der Ausgleichsbehälter über dem Motorraum hinter dem Blechkleid gelegen hat offenbar nicht genügend gestört, als dass er für würdig gehalten wurde, entfernt zu werden... Naja, eine Wasserheizung wäre in unserem Kiteliner schon recht nett gewesen, so einfach ist dass beim jedoch R81 nicht. Der Motor ist nicht wasser- sondern luft- oder wie manche sagen lärmgekühlt. Später finde ich auch noch am Sicherungskasten vorne unter der Fahrertür den "Heizöl"tank. Die Wasser-Heizung ist aber anscheinend nicht mehr da. Unser Kiteliner hat eine Luftheizung.

Nur wenig unter dem arbeitslosen Ausgleichsbehälter geht eine Traverse quer durch den Motorraum, sie fällt direkt auf, ist genau vor meinem Gesicht und hat mehrere Befestigungsbleche mit Schrauben, welche allerdings nichts mehr festhalten. Hoffe, dass ich noch ein Handbuch bekomme, dann kann ich mal nachsehen. Habe Stuebi von r81.de schon angeschrieben. Ich hoffe, der versendet noch seine Daten-CD über den R81 und das Wohnbusse-Forum will ich auch nicht noch mehr mit Anfängerfragewn qualen, als ich das so schon getan habe.
Auch beim Ausräumen des Busses findet Anja kein Handbuch.
Auch nicht wirklich toll, ich finde eine Schlauchbefestigung hier hinten, von einem der verwaisten Haltern geht ein Stück Schnur an einen Schlauch um diesen hochzuhalten. Dafür sind mehrere Schläuche und Kabel rund um den Kupplungszylinder direkt aneinander und scheuern. Eine weitere Baustelle, so kann das nicht bleiben! Dort findet sich dann auch der Entlüfter den ich suchte! 

Mal eben abtauchen unter den Wagen. Wir hatten am Sonntag, als ich in die Scheune fuhr, eine ganze Menge seltsamer Flecken auf dem Hof gefunden. Diese waren zwar schwarz und leicht schmierig, rochen aber nicht wie Öl und zogen auf dem Beton-Verbundpflaster sehr schnell ein.
Der Motor ist deutlich verölt, aber neue Flecken auf dem Boden haben sich nicht gebildet. Memo an mich: Auffangwanne suchen und den Motor von unten reinigen um die Wege des Öls außerhalb des Motors nachvollziehen zu können.
Hier zeigt sich deutlich der Vorteil des zusätzlichen Blattfeder im Federbündel an der Hinterachse. Unter dieses Auto passe ich sogar ohne Wagenhebereinsatz bequem drunter. Ein Rollbrett habe ich zwar noch nicht, aber sofern dieses flach genug ist, geht auch das.... dieses Off-Road-Aussehen unseres Kiteliners ist jedoch ein wenig gewöhnungsbedürftig....
Gerade will ich wieder auftauchen, da entdecke ich die nächste Baustelle! Nebelschlußleuchte, zweimal vorhanden, eine links eine rechts. Ich bin an der rechten Leuchte. Da fehlt etwas! Oben ist die Halteschraube, doch wo ist das Kabel? Das war wohl mal in diesem Loch an der Gehäuserückseite! Aber kein Kabel, Reste sind nicht zu finden, auch nicht hinter der Stoßstange. Da finde ich zwar reichlich Kabel, aber welches ist es?
Hier habe ich wieder genau das, was ich so liebe! Kabel mit Faulenzern angeklemmt, irgendwas auf- oder abgeschnitten, drangebaut, wieder entfernt, Kabel liegen lose und unisoliert rum. Passt zum Bild, welches beim Fremdstromanschluß bei mir aufkam und sich mit der Ausgleichsbehälter der Wasserheizung in das Langzeitgedächtnis retten konnte. Der Gedanke, oder die Hoffnung, "vielleicht ist ja die andere angeschlossen und das ist hier nur der Dummy für die Symetrie" erfüllt sich nicht. Nein, auch auf der anderen Seite das gleiche Bild. Memo an mich: Abschrauben, was nicht funktioniert und nicht dran sein muss. Das Bild des elektrischen Grauens zieht sich weiter durch den Motorraum, nein heute nicht!
Irgendwie komme ich doch noch dazu die Kupplung zu entlüften, auch wenn es schon nach 21.00 Uhr ist. Der Gedanke, dass es doch nicht Gasblasen in der Flüssigkeit waren, welche das Kupplungsversagen bewirkt haben, läßt mir keine Ruhe, ich muss das wissen, noch heute.
Rasch wird Leon als Arbeitsdroide verpflichtet. Kurze Einweisung, was ist eine Kupplung, was tut sie, wie funktioniert sie? Was sollst Du tun, was will ich tun und warum! Und dann geht es los.
Vorsorglich die Entlüftungsschraube mit WD40 eingesprüht und einwirken lassen, Ringschlüssel drauf, Schlauch drauf, Auffangdose drunter. Den Ausgleichsbehälter vorne unter dem Fahrersitz geöffnet. Na ja, die Flüssigkeit ist recht klar, aber der schwarze Schleim dort unten - unschön. Also, Flüssigkeit mit Einwegspritze abgesaugt, der Schleim bleibt hartnäckig am angestammten Ort. Da hilft nur eines, wenn wir das hier schon tun, dann wenigstens richtig! Behälter ausgebaut und mit Bremsenreiniger den Schleim rausgespült. Mit Bremsflüssigkeit gründlich gespült, wieder eingebaut. Welcher Depp hat das konstruiert? Die Behälter liegen zwar gut sichtbar im Bereich des Einstiegs unter dem Fahrersitz, der Fahrzeugboden steht über, so dass man nicht drauftreten kann. Aber der Abstand ist so klein, da komme ich mit der Flasche nicht dran um einzufüllen.
Irgendwo waren doch ein paar Trichter gewesen, ach da sind sie! Mist, selbst der kleinste Trichter steht waagerecht. Also das Messer genommen und aus dem Trichter eine Seite halb rausgeschnitten. Dieser passt nun in den Behälter und hat noch genug Platz damit ich vorsichtig die Flüssigkeit einzufüllen kann. Der Trichter wird sofort zum R81 Spezialwerkzeug erklärt und bekommt einen festen Platz im Bus! Leon klettert auf den Sitz, ich begebe mich an den Schraubenschlüssel am Motorraum.
Kommando an Leon Kupplung treten und halten. Ringschlüssel öffnet Entlüfterschraube, ein wenig Flüssigkeit strömt in den Schlauch. Naja, das hätte ich mir spektakulärer vorgestellt! Leon läßt auf Kommando die Kupplung los, tritt wieder durch. Ich öffne die Entlüftung und - eine Luftblase kommt mit hohem Druck und jeder Menge Bremsflüssigkeit aus dem Schlauch, klatscht in die Dose und spritzt mich voll. DAS war spektakulär genug! So geht das etwa eine halbe Stunde. Immer wieder Kontrolle und Nachfüllen der Bremsflüssigkeit im Vorratsbehälter. Als der Liter neuer Bremsflüssigkeit leer ist, scheint keine Luft mehr zu kommen. Das war es!
Ein Blick in die Dose mit der alten Flüssigkeit läßt mich diese Einschätzung überdenken. Auch wenn es ziemlich klar aus der Leitung kam, die Brühe, welche in der Dose steht sieht nicht wirklich gut aus! Ein Test mit einem anderen sauberen Behälter bestätigt das Ergebnis. Dann lieber mal eine Nacht darüber schlafen, neue Bremsflüssigkeit kaufen und dann nochmal. Vielleicht sammelt sich auch noch etwas Luft, wir machen aber weiter bis da wirklich neue Flüssigkeit rauskommt.
Also, morgen geht es weiter!

Joomla templates by a4joomla